„Die Türkei muss sich von Russland S-400-Flugabwehrsysteme holen – dies verringert nicht die Verteidigungsfähigkeit der Nato, sondern stärkt sie. Aber wir tun dies nicht für die Nato, sondern um unser eigenes Luftabwehrsystem zu stärken“, so Ismail Safi.
Berichten zufolge hatte zuvor ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung angekündigt, die Staats- und Regierungschefs würden beim Nato-Treffen in London den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ermahnen, dass der Einsatz von S-400 nicht mit dem Status eines Bündnismitglieds vereinbar sei.
Türkei beginnt Tests von S-400-Radargeräten
Ende November war mitgeteilt worden, dass die Türkei Tests der Funktionsfähigkeit der Radare aufgenommen habe, die von Russland für die Flugabwehrsysteme S-400 gekauft worden seien. Zu diesem Zweck würde man Kampfjets des Typs F-16 und andere Flugzeuge aufsteigen lassen.
Daraufhin hatte der US-Außenminister Mike Pompeo erklärt, das sorge in den USA für Besorgnis. Washington werde die Frage weiter mit Ankara erörtern, hieß es weiter.
Erdogan erklärte, dass die Suche nach einer Beilegung von Meinungsverschiedenheiten mit den Vereinigten Staaten in dieser Angelegenheit bis April 2020 andauern werde.
Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der Nato-Mitgliedsländer wird am 3. und 4. Dezember in London stattfinden.
Türkei kauft S-400-Systeme
Die Lieferungen der neuesten russischen Flugabwehrsysteme S-400, die zu einer Krise in den Beziehungen zwischen der Türkei und den USA geführt hatten, begannen Mitte Juli. Dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zufolge werden die S-400 im April 2020 in Betrieb genommen.
In Reaktion darauf forderte Washington, den Deal aufzugeben und als Ersatz dafür US-amerikanische Patriot-Systeme zu erwerben. Dabei drohte Washington, den Verkauf von Kampfjets der 5. Generation F-35 an die Türkei zu verzögern oder gar aufzuheben. Auch wurden Sanktionen im Rahmen des Gesetzes zur Implementierung und Ausweitung von Sanktionen (Countering America’s Adversaries Through Sanctions Act CAATSA) in Aussicht gestellt. Das bedeutet, dass nicht nur die ins Verzeichnis aufgenommenen Personen betroffen sind, sondern auch alle ihre Partner und anderen Akteure, die ihre Interessen vertreten hatten.
Ankara weigerte sich trotzdem, Zugeständnisse zu machen.
sputniknews
Tags: