Eine mutmaßliche Unterstützerin der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist am Dienstagabend mit einem Flug aus der Türkei in Frankfurt gelandet. Die 30 Jahre alte Lorin I. traf an Bord einer Turkish Airlines Maschine mit vier Kindern am Frankfurter Flughafen ein, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte.
Die Frau wurde unmittelbar bei ihrer Ankunft festgenommen. Ihr wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Mitarbeiter des Jugendamtes nahmen die Kinder in Obhut.
Die Frau aus Niedersachsen war nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden im Jahr 2014 über die Türkei nach Syrien gezogen. Dort heiratete sie einen IS-Kämpfer, der mittlerweile getötet wurde. In Syrien bekam Lorin I. vier Kinder, erst im April brachte sie Zwillingsjungen zur Welt. Zuletzt soll sie sich in der umkämpften Provinz Idlib im Norden des Bürgerkriegslands aufgehalten haben, seit September saß sie in der Türkei in Abschiebehaft.
Bereits im November war eine mutmaßliche IS-Anhängerin mit drei Kindern am Frankfurter Flughafen angekommen. Gegen die aus Mittelhessen stammende IS-Rückkehrerin wird nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wegen der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und wegen Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht ermittelt.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat damit gedroht, weitere mutmaßliche IS-Anhänger nach Europa abzuschieben. Im November hatte die Türkei eine siebenköpfige deutsch-irakische Familie mit Kontakt ins Salafisten-Milieu nach Deutschland abgeschoben sowie zwei Frauen, die sich dem IS angeschlossen haben sollen. Eine der mutmaßlichen IS-Anhängerinnen war nach ihrer Abschiebung in Deutschland in Untersuchungshaft genommen worden.
spiegel
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