Weltweiter Ausstoß von CO2 steigt weiter an

  04 Dezember 2019    Gelesen: 1011
Weltweiter Ausstoß von CO2 steigt weiter an

Um die Erwärmung der Erde zu bremsen, muss der globale CO2-Ausstoß sinken. Doch das Gegenteil ist der Fall: Im laufenden Jahr steigen die Emissionen erneut, wenn auch etwas langsamer als zuvor. Die geringere Zunahme hat vor allem wirtschaftliche Gründe.

Der weltweite Ausstoß von klimaschädlichem CO2 hat einer Studie zufolge auch in diesem Jahr weiter zugenommen. Der internationale Forscherverbund Global Carbon Project prognostizierte am Rande der UN-Klimakonferenz in Madrid einen Anstieg der weltweiten CO2-Emissionen um 0,6 Prozent für 2019. Das ist zwar weniger als in den beiden Vorjahren, aber immer noch zu viel, um die Erderwärmung zu begrenzen. 2018 gab es ein Plus von 2,1 Prozent.


Das UN-Umweltprogramm (Unep) hatte vergangene Woche angemahnt, die weltweiten Treibhausgas-Emissionen zwischen 2020 und 2030 jährlich um 7,6 Prozent zurückzufahren. Andernfalls werde das im Pariser Klimaabkommen formulierte Ziel verpasst, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

CO2-Anteil in Atmosphäre steigt

Der verlangsamte Anstieg der CO2-Emissionen im Jahr 2019 ist nach Einschätzung der Forscher vom Global Carbon Project unter anderem auf das verlangsamte Wirtschaftswachstum und eine geringere Kohlenutzung in den USA und der EU zurückzuführen. Stattdessen sei aber mehr Erdöl und vor allem mehr Erdgas genutzt worden.

Auch Emissionen aus der Landnutzung trieben den CO2-Ausstoß nach oben, etwa vermehrte Brandrodungen im Amazonas. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre steige damit ebenfalls und erreiche im Jahresmittel 2019 voraussichtlich einen Wert von 410 ppm (parts per million: Anteile pro Million). Sie liege damit dann 47 Prozent über dem vorindustriellen Wert.

Zweit- oder drittwärmstes Jahr


Die 25. UN-Klimakonferenz hat am Montag in Madrid begonnen. Umweltorganisationen dringen darauf, dass zumindest einige der Länder mit dem größten CO2-Ausstoß eine Anhebung ihrer Klimaschutzziele fest zusagen. Weitere Knackpunkte sind Hilfen für die Entwicklungsländer bei der Bewältigung klimabedingter Schäden sowie konkrete Regeln zur Einbeziehung des Emissionszertifikatehandels in die internationalen Klimaschutzbemühungen. Noch bis zum 13. Dezember verhandeln knapp 196 Staaten und die EU in der spanischen Hauptstadt.

Ein neues Rekordjahr war 2019 global betrachtet zwar wahrscheinlich nicht, es dürfte aber das zweit- oder drittwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden, berichtete die Weltwetterorganisation. Die Durchschnittstemperatur lag demnach etwa 1,1 Grad über dem Niveau des langjährigen Mittels der vorindustriellen Zeit (1850-1900). Seit den 1980er-Jahren sei jedes Jahrzehnt wärmer gewesen als das jeweilige davor. Die Temperatur der Ozeane sei im Schnitt ebenfalls auf Rekordwert und die Ozeane seien 26 Prozent saurer als zu Beginn der Industrialisierung


Quelle: n-tv.de


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