Der amerikanische Unternehmer Elon Musk ist vom Vorwurf der Verleumdung freigesprochen worden - er hatte einen Rettungstaucher bei Twitter als "Pädo-Typ" bezeichnet. Die von US-Medien veröffentlichte Entscheidung einer Jury in Los Angeles am Freitag beendete einen kurzen Prozess. "Mein Glaube an die Menschheit ist wieder hergestellt", kommentierte Musk das Urteil laut der "New York Times".
Hintergrund ist die Rettungsaktion für eine Jugendfußballmannschaft, die im Juni 2018 von Wassermassen in einer Höhle in Thailand eingeschlossen worden war. Damals schlug Musk den Einsatz eines Mini-U-Boots vor, das dann auch in kürzester Zeit von seiner Raumfahrtfirma SpaceX gebaut und nach Thailand gebracht wurde. Es kam aber nicht zum Einsatz, weil es nach Angaben der Rettungsleitung für das Vorhaben ungeeignet war.
Der britische Taucher Vernon Unsworth hatte den U-Boot-Vorschlag öffentlich als PR-Gag kritisiert und gesagt, Musk könne sich "sein U-Boot dahin schieben, wo es weh tut". Musk zweifelte daraufhin nicht nur die Bedeutung Unsworths bei der Rettungsaktion an, sondern bezeichnete ihn in einem Tweet an seine 22 Millionen Follower auch als "Pädo-Typ". Unsworth verklagte Musk wegen Verleumdung und forderte 190 Millionen Dollar (umgerechnet 172 Millionen Euro) Schadensersatz.
Vor Gericht verteidigte Musk seine Wortwahl später damit, dass "Pädo-Typ" eine "allgemeine Beleidigung" sei. Sein Anwalt sprach von "frotzelnden Tweets in einem Streit unter Männern". Er habe den Rettungstaucher nicht ernsthaft als pädophil bezeichnen wollen, sondern als "widerlichen Kerl", sagte Musk. Er betonte, dass er sich mehrfach entschuldigt habe.
aar/dpa/AFP
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