Vor neuen Massendemonstrationen der Hongkonger Demokratie-Bewegung hat die Polizei nach eigenen Angaben während einer nächtlichen Razzia mehrere Waffen bei Demokratie-Aktivisten entdeckt, darunter eine Pistole und Munition. Elf Menschen seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit.
"Wir glauben, dass die Gruppe die Waffen nutzen wollte, um Chaos während des Demonstrationszugs heute Nachmittag anzuzetteln und die Polizei in Verruf zu bringen", sagte der für organisierte Kriminalität zuständige Polizeivertreter Lee Kwai-Wa vor Journalisten. Die Razzia in der Nacht zum Sonntag sei Teil einer Geheimdienstoperation gewesen, die sich gegen eine Protest-Gruppe richte, die Ende Oktober eine Polizeiwache im Stadtteil Mongkok mit Molotowcocktails attackiert hatte.
Nach Polizeiangaben fanden in der Nacht Durchsuchungen an elf Orten statt. Demnach wurden neben der Pistole ein Samurai-Schwert, neun ausziehbare Schlagstöcke sowie Dosen mit Pfefferspray und mehrere Messer sichergestellt.
Seit einem halben Jahr protestieren Bürger
Heute findet in Hongkong eine erneute Massendemonstration statt, die von der Bewegung Civil Human Rights Front (CHRF) angemeldet wurde. Die CHRF steht für einen gewaltlosen Protest. Erstmals seit Mitte August erteilte die Hongkonger Polizei ihre Genehmigung. Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr nach Beginn der Proteste wollen die Demonstranten vom Viktoria-Park in Hongkongs Geschäftsviertel ziehen.
Die Demokratiebewegung hatte bei den Kommunalwahlen Ende November einen überwältigenden Sieg errungen. Seitdem haben gewaltsame Ausschreitungen bei den regierungskritischen Protesten abgenommen. Dies bedeute aber keinen Verzicht der Demokratiebewegung auf ihre Forderungen, hieß es vom CHRF.
Zu den Forderungen der Demonstranten gehören freie Wahlen, der Rücktritt der Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam sowie eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt bei den Protesten der vergangenen Monate.
Quelle: n-tv.de
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