Die Staatsanwaltschaft München führt ein Ermittlungsverfahren beim TÜV Süd, der den Staudamm geprüft hatte, wie eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde am Donnerstag sagte. Grundlage sei eine Strafanzeige gegen zwei Mitarbeiter am Münchner Konzernsitz der Prüforganisation. Die Anzeige sei im Oktober von einer Rechtsanwältin mehrerer Hinterbliebener von Opfern des Unglücks erstattet worden.
Die Prüfung der Vorwürfe sei komplex und werde einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte die Sprecherin. Ein TÜV-Mitarbeiter werde beschuldigt, durch unterlassenes Einschreiten für fahrlässige Tötung, eine Überschwemmung sowie Bestechung mitverantwortlich zu sein. Dem anderen Mitarbeiter werde in der Anzeige vorgeworfen, Aufsichtspflichten vernachlässigt zu haben.
Vor dem Unglück in der Stadt Brumadinho hatte der TÜV Süd dem Staudamm unterhalb einer Eisenerz-Mine noch ausreichende Stabilität attestiert. Die Anlage gehört dem Bergbaukonzern Vale. Die Katastrophe ist in Brasilien Gegenstand umfassender Untersuchungen.
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