Zahl der Fahrradunfälle steigt

  13 Dezember 2019    Gelesen: 776
Zahl der Fahrradunfälle steigt

Der Radverkehr hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, doch die Infrastruktur hängt hinterher. Dass sich immer mehr Radler auf begrenztem Platz drängen, schlägt sich in der Unfallstatistik nieder.

Auf Deutschlands Radwegen wird es mit steigender Beliebtheit von Fahrrad und E-Bike offensichtlich immer enger und gefährlicher. Die Zahl der von Radlern verursachten Unfälle ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, wie die Unfallforscher der Allianz in einem Langzeitvergleich der Unfalldaten des Statistischen Bundesamts analysiert haben.

Auffällig ist dabei vor allem, wie stark die Zahl der Kollisionen von Radfahrern untereinander zugenommen hat. Demnach ist die Zahl der von Radfahrern verursachten Unfälle insgesamt von 2011 bis 2018 um zehn Prozent gestiegen, von gut 19.100 auf knapp 21.100. Die Zahl der Unfälle mit zwei beteiligten Radlern jedoch hat um fast die Hälfte zugelegt: von 3837 auf 5648. "Ein Grund dafür dürfte sein, dass das vorhandene Radwegenetz dem veränderten Radverkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen ist", sagte Unfallforscher Jörg Kubitzki vom Allianz Zentrum für Technik.

Radfahrer tauchen in der Unfallstatistik häufig als Opfer auf. So stieg im ersten Halbjahr die Zahl getöteter Radfahrer, im Gegensatz zum allgemeinen Trend sinkender Todesopferzahlen im Straßenverkehr. Insgesamt verunglückten 2018 knapp 89.000 Menschen in Deutschland auf Rädern. Fast zwei Drittel dieser Unfälle wurden laut Polizei durch "Fehlverhalten der Fahrzeugführer" verursacht - wobei mit Fahrzeugführern in dieser Statistik die Radfahrer gemeint sind. Dabei werden allerdings auch die Alleinunfälle mitgezählt, bei denen es keine weiteren Beteiligten gibt. Bei Kollisionen mit Autos ergibt sich ein anderes Bild: Hier waren nur in einem knappen Viertel der Fälle Radfahrer die Hauptverursacher.

Häufigste Ursache von Fahrradunfällen war falsche Straßenbenutzung. Rund 12.400 Menschen kamen zu Schaden, weil Radler beispielsweise auf der falschen Straßenseite oder auf dem Gehweg unterwegs waren. Mit deutlichem Abstand folgen in der Statistik weitere Unfallursachen wie Fehler beim Abbiegen oder Anfahren, Vorfahrtsverstöße oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Fahren unter Alkoholeinfluss führte in rund 3600 Fällen zum Crash.


Quelle: n-tv.de


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