Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafe für Onkel von Baschar al-Assad

  17 Dezember 2019    Gelesen: 773
Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafe für Onkel von Baschar al-Assad

Er soll öffentliche Gelder hinterzogen und Immobilien in ganz Europa gekauft haben. Nun droht dem Onkel des syrischen Diktators Baschar al-Assad in Frankreich das Gefängnis und eine Geldbuße.

Die französische Staatsanwaltschaft hat im Geldwäsche-Prozess eine vierjährige Haftstrafe für Rifaat al-Assad gefordert. Außerdem solle der Onkel des syrischen Machthabers Baschar al-Assad eine Geldstrafe in Höhe von zehn Millionen Euro zahlen. Seine gesamten Immobilien in Frankreich sollen beschlagnahmt werden, fordert die Staatsanwaltschaft.

Rifaat al-Assad wird die Unterschlagung öffentlicher Gelder aus Syrien, Geldwäsche und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Der 82-Jährige soll allein in Frankreich illegal Immobilien im Wert von rund 90 Millionen Euro erworben haben, die syrischen Gelder soll er zwischen 1984 und 2016 hinterzogen haben.

Vermögen von 400 bis 500 Millionen Euro konfisziert

In Spanien droht ihm ein ähnliches Verfahren wegen Geldwäsche. Al-Assad weist die Vorwürfe zurück. Die französische Justiz hatte wegen des Verfahrens bereits mehrere Besitztümer von Rifaat al-Assad konfisziert. Darunter sind zwei Häuser in Paris, ein Gestüt und ein Schloss nordwestlich der Hauptstadt sowie ein Bürokomplex in Lyon.

Die französische Organisation Sherpa und Transparency International hatten den Fall ins Rollen gebracht. Nach Angaben von Sherpa wurde in der EU insgesamt Vermögen von 400 bis 500 Millionen Euro aus dem Besitz von Assads Onkel beschlagnahmt.

Rifaat Assad ist ein Bruder des früheren syrischen Präsidenten Hafis al-Assad, dem Vater des jetzigen Machthabers Baschar al-Assad. Er war zeitweise Vizepräsident Syriens, wurde jedoch in den 80er Jahren von seinem Bruder von der Macht verdrängt. Er lebt laut Medienangaben in Großbritannien und Frankreich.

spiegel


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