Beim heutigen Treffen der Staatschefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in St. Petersburg hat Putin seinen Amtskollegen Archivdokumente zum Zweiten Weltkrieg und zu den Beziehungen in Europa vor Kriegsbeginn vorgelegt.
„Ich habe nicht nur den Eindruck, dass dieses Wissen heutzutage in Europa unerwünscht ist, sondern dass es absichtlich verschwiegen wird, indem man versucht, die Schuld unter anderem an der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges durch die Nazis den Kommunisten zuzuweisen. Ja, wir wissen, wer Stalin ist. Ja, wir haben ihm unsere Einschätzungen gegeben. Aber ich denke, es bleibt weiter Fakt, dass es Nazi-Deutschland war, das Polen am 1. September 1939 und die Sowjetunion am 22. Juni (1941 – Anm. d. Red.) angegriffen hatte“, betonte Putin.
Russland als Angstmacher
Sogar das zaristische Russland hatte man im Westen laut Putin als beängstigend empfunden. Dies habe auch in Sowjetzeiten gegolten und bliebe bis heute so.
„Sowohl in der Vergangenheit als auch jetzt schüren sie Angst vor Russland.” Es ändere sich nichts. Egal – zaristisch, sowjetisch oder gegenwärtig –, der Sinn bleibe der gleiche. Hierbei sollte man die ideologischen Begriffe „bolschewistisch” und „russisch“ nicht verwechseln, so der Kremlchef.
„Um die UdSSR zu schwächen, waren die damaligen westlichen Staats- und Regierungschefs sogar bereit, mit dem faschistischen Deutschland ein Abkommen zu schließen – was tatsächlich geschah, und dafür gibt es Belege.”
Unvergessliche Heldentat
Die GUS-Staaten würden die Heldentat des sowjetischen Volkes im Großen Vaterländischen Krieg nie vergessen, und die westlichen Länder sollten dies berücksichtigen, sagte der Präsident.
„Es scheint mir, dass wir und Sie die Heldentat unserer Väter definitiv nicht vergessen können und auch nie so tun werden. Ich würde es sehr begrüßen, wenn unsere Kollegen im Westen im Allgemeinen und in Europa im Einzelnen darauf achten würden. Wenn sie uns nicht zuhören möchten, dann sollten Sie den renommierten führenden Politikern ihrer Länder zuhören, die wussten, wovon sie sprechen, und denen diese Ereignisse aus erster Hand bekannt waren.”
Die am Freitag freigegebenen Archivunterlagen dokumentieren die Ereignisse, die zum Zweiten Weltkrieg geführt hatten. Sie ermöglichen es, die Gründe für das Scheitern der breiten Anti-Hitler-Koalition unter Beteiligung der UdSSR sowie die Logik der sowjetischen Führung in der damaligen internationalen Situation besser zu verstehen.
sputniknews
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