„Offiziell ist es eine US-Übung, faktisch aber proben die Nato-Staaten den Aufmarsch in einem etwaigen gemeinsamen Krieg gegen Russland“, heißt es.
Dabei handelt es sich dem Blatt zufolge um die größte Verlegung von US-Truppen auf europäischem Boden seit mehr als 25 Jahren.
Wie das Blatt weiter schreibt, würden die USA laut dem Szenario ihre Militärs über den Atlantik nach Westeuropa und weiter nach Polen sowie in die baltischen Staaten verlegen – „also in größtmögliche Nähe zur russischen Grenze“.
Nach Angaben des Blattes würden die US-Streitkräfte „Defender Europe 2020“ nutzen, um ihre gesamte Logistikkette in Richtung Osteuropa zu testen. Deutschland werde dabei „logistische Drehscheibe“ sein.
Die Übung „Defender Europe 2020“ findet im Frühjahr 2020 statt. Daran nehmen Soldaten aus insgesamt 18 Ländern, darunter Deutschland, teil. Erste Truppenbewegungen werden laut dem Blatt im Februar erwartet. Zwischen April und Mai werden die Truppen Medienberichten zufolge mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt.
Die USA würden 20.000 Soldaten sowie bis zu 13.000 Einheiten diverser Kampftechnik nach Europa verlegen. Die Bundeswehr werde sich an „Defender Europe 20“ mit rund 1750 Soldaten beteiligen. Insgesamt sollen etwa 37.000 Soldaten an dem Manöver teilnehmen.
Neue Nato-Strategie
Ende Mai hatte der Nato-Militärausschuss eine neue Strategie verabschiedet, die laut Generalsekretär Jens Stoltenberg auf die angebliche „nukleare Bedrohung“ vonseiten Russlands sowie auf die neuen Herausforderungen im Osten und Süden zurückzuführen ist. Davon ausgehend hat die Nato im Herbst ihren Einfluss im Baltikum erweitert, wo große militärische Kontingente der Mitgliedstaaten der Allianz zur „Abschreckung Russlands“ stationiert sind.
Moskau betonte wiederholt, dass Russland niemals ein Nato-Land angreifen würde. Laut dem russischen Außenminister, Sergej Lawrow, weiß die Nato sehr wohl, dass Moskau keine Angriffspläne schmiedet. Allerdings würde sie diese Ausrede benutzen, um mehr Technik und Bataillone an die russische Grenze zu bringen.
sputniknews
Tags: