Israel muss sich nach Einschätzung seines Generalstabschefs auf die Möglichkeit einer begrenzten Konfrontation mit dem Iran einstellen. Teheran treibe sein Atomprogramm immer weiter voran, sagte Militärchef Aviv Kochavi während einer Sicherheitskonferenz nahe Tel Aviv. Der Iran reichere mehr Uran an und setze mehr Zentrifugen ein. Es bestehe die Gefahr, dass der Iran angesichts einer mangelnden Reaktion des Westens bald in der Lage sein werde, eine Atombombe zu bauen.
Der Iran verfolge in letzter Zeit auch eine deutlich aggressivere regionale Politik, vor allem gegen die arabischen Golfstaaten, sagte der Militärchef. "Es gibt keine Reaktion, keine Gegenangriffe und keine Abschreckung angesichts dieser iranischen Aktionen." Auch gegen Israel verfolge die Führung in Teheran eine aggressivere Politik, sagte Kochavi. "Aber wir reagieren, und wir werden weiter reagieren." Angesichts der veränderten Realität "verstehen wir, dass die Möglichkeit einer begrenzten Konfrontation - oder mehr als das - zwischen uns und dem Iran nicht unwahrscheinlich ist".
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Iran bereits zuvor als "größte Bedrohung für die Existenz Israels" bezeichnet. Israel sei entschlossen, diese Bedrohung abzuwehren, sagte er zuvor. Die israelische Luftwaffe griff in der Vergangenheit mehrfach Ziele in Syrien an. Die Bombardierungen richteten sich Beobachtern zufolge gegen Kräfte, die mit dem Iran verbunden sind. Israel will verhindern, dass der Erzfeind seinen Einfluss in Syrien militärisch weiter ausbaut.
Der Iran und die schiitische Hisbollah unterstützen im syrischen Bürgerkrieg die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad. Beim jüngsten Raketenangriff in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben von Aktivisten am Sonntag mindestens drei Menschen getötet worden. Bei den Todesopfern soll es sich um iranische Staatsbürger handeln, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Quelle: ntv.de,
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