Allianzen seien „letztendlich Interessen für die bestimmte Epoche, die sie decken, und wenn sie wegfallen, dann wird doch die Nützlichkeit der Organisation in Frage gestellt“, so Kneissl.
„Ich glaube, in der Nato stellt man sich schon seit vielen Jahren diese Frage. Wenn wir wieder zurückdenken an die Epoche 2002-2003, als der Irak-Krieg gestartet wurde, war die Nato damals auch kurz davor, zu explodieren. Da sind Brüche da, die seitdem nur stärker geworden sind. Das ist jetzt nicht nur wegen der Türkei, sondern da gibt es sehr viele Bruchlinien“, erläuterte sie weiter.
Ferner kommentierte Kneissl die früheren Aussagen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gegenüber „The Economist“ über den „Hirntod“ der Allianz. „Was wir derzeit erleben, ist der Hirntod der Nato“, sagte er damals.
„Ich finde, hirntot ist noch viel schlimmer als nur tot. Diese Aussage ist noch schlimmer als von Trump, der gemeint hat, die Nato sei obsolet“, erklärte Kneissl dazu.
Zu dem Thema äußerte sich Kneissl im Rahmen eines Projektes der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, das den 20 Jahren mit Putin an der Spitze des Landes gewidmet ist. Es besteht aus Interviews von russischen und ausländischen Politikern, Sportlern und Funktionären, die Putin seit Jahren kennen.
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