Etwa 278 Millionen Menschen sprechen Russisch als Mutter- oder Zweitsprache. Somit nimmt Russisch den sechsten Platz unter den meistgesprochenen Sprachen in der Welt ein. Zugleich ist Russisch weltweit auf Platz zwei nach dem Englischen unter den meistgenutzten Sprachen für Inhalte von Websites.
Russisch wichtig für die Osteuropakompetenz?
Der Stellenwert der russischen Sprache in Deutschland war Anlass einer Kleinen Anfrage der Linksfraktion im Bundestag an die Bundesregierung. Die Abgeordneten begründeten ihre Anfrage mit der großen Bedeutung der russischen Sprache „für die Osteuropakompetenz der deutschen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.“
Außerdem sei Russisch auch international eine wichtige und nützliche Kompetenz für Vertreter Deutschlands, argumentieren die Fragesteller. So ist Russisch Amtssprache beziehungsweise Arbeitssprache in wichtigen internationalen Organisationen wie der UNO, dem Europarat, der OSZE, der Internationalen Atomenergie-Organisation, der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, der Eurasischen Wirtschaftsunion oder der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit.
Russisch Auswahlkriterium, aber kein Muss
Die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage bestätigt, dass Russischkenntnisse in den Strukturen der Bundesregierung sehr gefragt sind. So seien „Russischkenntnisse ein Auswahlkriterium für die Tätigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher Ministerien an diplomatischen und konsularischen Vertretungen in Russland“ und den meisten ehemaligen Sowjetrepubliken.
In der Praxis ist es allerdings so, dass selbst in Ländern, in denen Russisch Verkehrssprache ist, wie etwa Moldau, zum Teil keiner der deutschen Diplomaten vor Ort Russisch spricht. Selbst von den in Russland akkreditierten deutschen Botschaftsmitarbeitern spricht mehr als ein Drittel kein Russisch.
sputniknews
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