Türkei skeptisch zu Erfolgsaussichten von Berliner Libyen-Konferenz

  14 Januar 2020    Gelesen: 638
Türkei skeptisch zu Erfolgsaussichten von Berliner Libyen-Konferenz

Ankara (Reuters) - Nach dem Rückzug des abtrünnigen libyschen Armeechefs Chalifa Haftar von den Friedensgesprächen in Moskau warnt die Türkei vor schwerwiegenden Folgen für den in Berlin geplanten Libyen-Gipfel.

Wenn Haftar sich weiter so verhalte, werde das für Sonntag vorgesehene Treffen bedeutungslos sein, sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu am Dienstag in Ankara. Haftars Entscheidung, kein Waffenstillstandsabkommen mit der international anerkannten Regierung in Tripolis zu unterzeichnen, zeige, wer in Libyen Krieg und wer Frieden wolle. Präsident Recep Tayyip Erdogan nannte Haftar einen Putschisten, der aus Moskau weggerannt sei. Die Türkei werde Haftar “eine Lektion erteilen”, wenn er die Regierung in Tripolis weiter angreife.

Die Türkei und Russland hatten die Gespräche in Moskau vermittelt. Während der von den vereinten Nationen anerkannte Regierungschef Fajes al-Serradsch ein Abkommen für eine dauerhafte Waffenruhe unterzeichnete, reiste Haftar nach russischen Angaben aus Moskau ab, ohne seine Unterschrift zu leisten. Die geplante internationale Libyen-Konferenz in Berlin soll unter UN-Ägide verhindern, dass in dem Land, das eine wichtige Zwischenstation für Migranten und Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa ist, ein Stellvertreterkrieg zwischen ausländischen Mächten wie in Syrien entbrennt.


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