Die ehemalige Tochter des französischen Ölkonzerns Total, die seit vier Jahren dem Finanzinvestor Carlyle gehört, reichte in der Nacht zum Donnerstag die Unterlagen für einen Börsengang an der New Yorker Börse ein. Begleitet werden soll die Emission von der Bank of America, Citigroup, Credit Suisse und JP Morgan. Carlyle hatte für Atotech 3,2 Milliarden Dollar gezahlt. Finanzkreisen zufolge soll der Börsengang bis Mitte Februar über die Bühne gehen.
Atotech gilt als Spezialist für Oberflächenbeschichtungen von Kunststoffen und Metallen und arbeitet dabei vor allem für die IT- und die Autobranche. Mehr als ein Drittel des Umsatzes mit Chemikalien entfallen auf die Smartphone-Industrie. Das Unternehmen mit rund 4000 Beschäftigten erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 1,21 Milliarden Dollar und ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 391 (2017: 329) Millionen Dollar. Mit 1,9 Milliarden Dollar ist Atotech - wie für Firmen in Private-Equity-Hand üblich - relativ hoch verschuldet. In den USA sind Investoren dafür aber unempfindlicher als in Europa. Zudem sind in New York auch einige Rivalen wie Honeywell und Entegris gelistet.
Für den Börsengang wurde eine neue Holding in Großbritannien gegründet, operativer Firmensitz bleibt aber Berlin. Atotech hat seine Wurzeln in der Galvanotechnik-Sparte des Chemiekonzerns Schering, die 1993 an die französische Elf Atochem verkauft worden war.
Carlyle hatte den Börsengang bereits Ende 2018 vorbereitet und die begleitenden Banken ausgewählt, doch dann verzögerten sich die Pläne. Wie groß die Emission ausfällt, ist unklar. In ersten Treffen mit den Banken war aber von einem Volumen von rund 600 Millionen Dollar die Rede gewesen.
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