Die Suchmaschine zeige - anders als Trivago in Werbeanzeigen und auf der Website selbst behaupte - nicht die günstigsten Hotels an, sondern die, von denen das Unternehmen die höchsten Provisionen bekomme, sagte der Vorsitzende der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherschutz-Kommission (ACCC), Rod Sims, am Dienstag. Die ACCC hatte Trivago deswegen im August verklagt, das Gericht schloss sich dieser Ansicht nun an und sprach das Unternehmen eines Verstoßes gegen Verbraucherschutzgesetze schuldig. In der Urteilsbegründung von Bundesrichter Mark Moshinsky hieß es, bei Trivago würden Angebote ausgeblendet, die eine bestimmte Umsatzschwelle für den Suchmaschinenbetreiber nicht erreichten.
Wie hoch die Strafe für das Unternehmen ausfällt, soll bei einer späteren Anhörung festgelegt werden. “Trivago verdient sein Geld mit den Provisionen der Werbekunden”, sagte Sims. “Sie räumen Leuten Vorrang ein, die die höchsten Provisionen zahlen. Deshalb werden die Verbraucher auf die Seiten der Werbekunden gelenkt, die Trivago am meisten nutzen - und nicht von denen, die ihnen selbst nutzen.” Eine Trivago-Sprecherin sagte, das Unternehmen werde das Urteil prüfen. Dieses gebe “neue Hinweise” darauf, wie Suchergebnisse von Vergleichsportalen in Australien darzustellen seien. “Wir arbeiten daran zu verstehen, wie sich diese Entscheidung auf die Gestaltung unserer Website auswirkt - und auf die Tourismusbranche in Australien allgemein.”
Das 2005 gegründete Düsseldorfer Unternehmen war vor gut drei Jahren an die US-Technologiebörse Nasdaq gebracht worden. Zuletzt hatte die Trivago-Aktie aber drastisch an Wert verloren. Das Unternehmen ist an der Börse noch gut eine Milliarde Dollar wert, bei der Erstnotiz war es mehr als drei Mal so viel. Zum Jahreswechsel hatte sich Mitgründer Rolf Schrömgens aus dem operativen Geschäft zurückgezogen .
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