Die Linke setzt auf den Papst

  11 Februar 2016    Gelesen: 866
Die Linke setzt auf den Papst
"Wenn die Politik wirklich den Menschen dienen soll, darf sie nicht Sklave der Wirtschaft und Finanzwelt sein." Mit diesem Zitat wirbt die Linke in Rheinland-Pfalz. Allerdings stammt es nicht von ihr, sondern von Papst Franziskus. Und Gottes Hilfe hat die Linke nötiger denn je.
"Jesus Christus wäre heute wahrscheinlich ein höchst kritisches Mitglied der Partei `Die Linke`". Das sagte deren Fraktionschef im Bundestag, Gregor Gysi, dem Arbeitskreis Christlicher Publizisten auf die Frage, wie er die Persönlichkeit von Jesus bewertet. Und ausgerechnet mit Gottes Stellvertreter auf Erden zieht die Linke in Rheinland-Pfalz nun in die Endphase des Wahlkampfes. Sie präsentierte unlängst ein großflächiges Plakat mit Papst Franziskus, das ihn in vollem Ornat und mit Kreuz zeigt.

Auf den Plakaten wird der Papst mit den Worten zitiert: "Wenn die Politik wirklich den Menschen dienen soll, darf sie nicht Sklave der Wirtschaft und der Finanzwelt sein." Die Linken wissen, dass sie damit aufrütteln und provozieren. Auch wenn es womöglich nicht die Frage nach Gott ist, die die Linken mit diesem Papst verbindet, so sehen sie dessen Kapitalismuskritik und Engagement in sozialen und ökonomischen Fragen als "Bestätigung der Aufgabe, dass Politik wieder den Menschen dienen soll".

Mit diesem Anspruch will die Linke in Rheinland-Pfalz in den Landtag einziehen. Sie setzen dabei auf Gottes Hilfe und das Franziskus-Wort. Nach einer aktuellen Umfrage dürfte das schwierig werden, denn die Partei steht derzeit nur bei 4 Prozent.

"Wir rufen Franziskus als Zeugen auf", heißt es auf der Homepage der Partei. Man könne als Linke noch weitere Zitate des Papstes bedingungslos unterschreiben, wie beispielsweise "Die Armut wird immer offensichtlicher. Menschen haben zu kämpfen, um zu leben, und häufig leben sie in unwürdiger Art und Weise." Dieser Ausspruch des Papstes stehe auch im krassen Widerspruch zur Meinung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die "die parlamentarische Mitbestimmung marktkonform machen" wolle.

Der thüringische Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow, der Ende Februar eine Audienz beim Papst hat, hatte der katholischen Nachrichtenagentur KNA gesagt, dass die Plakataktion der rheinland-pfälzischen Genossen für ihn zwar überraschend komme. "Aber ein klares Bekenntnis zum Papst ist doch toll", so Ramelow. Und Franziskus sei doch wirklich beeindruckend.

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