Die Umweltorganisation fordert, dass Blackrock als Aktionär Druck auf den Münchner Industriekonzern ausübt, aus einem Kraftwerksprojekt in Australien auszusteigen. “Siemens liefert die Signaltechnik für eines der größten Steinkohlebergwerke der Welt, heizt damit weiter den Klimawandel an”, sagte Greenpeace-Finanzexperte Volker Gaßner zu Reuters TV vor den Blackrock-Büros im Frankfurter Bankenviertel. “Blackrock ist Mitbesitzer von Siemens und damit auch verantwortlich für diese Klimakrise, deswegen sagen wir, in Eurem Depot brennt es.”
Die Demonstranten entzündeten im Morgengrauen ein Feuer an einem schwarzen Stein, der einerseits den Namen Blackrock (auf deutsch: “schwarzer Fels”), andererseits einen Kohle-Klumpen symbolisieren soll. Die US-Fondsgesellschaft ist mit 5,6 Prozent der Anteile einer der größten Aktionäre von Siemens. Ein großer Teil des Siemens-Pakets liegt allerdings in Indexfonds (ETF), auf deren Zusammensetzung die Blackrock-Fondsmanager keinen Einfluss haben.
Blackrock-Chef Larry Fink hatte kürzlich in einem vielbeachteten Brief an Vorstände angekündigt, die Investments stärker an Kriterien des Klimaschutzes auszurichten. Greenpeace fordert, Blackrock solle seinen Einfluss geltend machen, damit Siemens von dem Vertrag mit dem indischen Energiekonzern Adani zurücktritt. Siemens-Chef Joe Kaeser lehnt das mit Verweis auf drohende milliardenschwere Vertragsstrafen und das Image als verlässlicher Vertragspartner ab. Signaltechnik von Siemens soll an einer Bahnstrecke installiert werden, mit der Kohle von einer riesigen Mine in Australien zum Hafen transportiert wird. Klimaschützer und andere Umweltorganisationen haben deshalb zur Hauptversammlung von Siemens am Mittwoch zu Demonstrationen und Aktionen vor der Münchner Olympiahalle aufgerufen.
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