Obwohl Mediziner immer wieder betonen, der Coronavirus sei nicht gefährlicher als die Grippe: Die Angst der Menschen vor einer Coronainfektion überwiegt. Mindestens ebenso groß ist die Angst seitens der Wirtschaft vor einem massiven Umsatzeinbruch – nicht nur in China selbst, sondern auch in Deutschland.
Das bekommt Deutschland zu spüren…
Wenn in China die Wirtschaft zu großen Teilen stillsteht, wird das auch in deutschen Fabriken zu spüren sein. Davor warnt der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“:
„Weil Menschen in China jetzt weniger konsumieren, bricht zwangsläufig die Nachfrage ein. Das trifft vor allem deutsche Automobilhersteller, die gut ein Drittel ihrer Profite in China machen.“
Auf der anderen Seite würden viele deutsche Unternehmen Vorleistungen aus China beziehen. Deshalb könne es laut Fratzscher auch zu Produktionsengpässen kommen:
„Wenn das Wachstum in China um ein Prozent schrumpft, dann geht das Wachstum in der Euro-Zone um etwa 0,25 Prozent zurück.“
Der Ökonom mahnt, über diese Entwicklung müsse man sich im Klaren sein.
Der Coronavirus und die damit verbundene Bedrohung für die Wirtschaft kommen für die deutsche Industrie zu einem schlechten Zeitpunkt: Der Auftragsbestand ist im Dezember weiter geschrumpft, wenn auch langsamer als im Vormonat. Lediglich die Chemiebranche konnte einen großen Aufschwung erleben, kleinere Erfolge verzeichnete laut Zahlen des DIW auch die Automobilbranche und der Maschinenbau hierzulande. In der Produktion von Elektrogeräten und bei Kunststoffwaren lief es dagegen schlechter. Die weitere Entwicklung hängt nun auch von Chinas Wirtschaft und dem Umgang mit dem Virus ab.
sputniknews
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