Cathay Pacific legt Virus-Zwangspause ein

  05 Februar 2020    Gelesen: 695
  Cathay Pacific legt Virus-Zwangspause ein

Die Folgen der Virus-Epidemie in China wirken sich massiv auf die Geschäfte von Cathay Pacific aus. Die in Hongkong ansässige Fluggesellschaft kündigt konzernweite Maßnahmen an. Airline-Chef Tang schickt Manager und Mitarbeiter für mehrere Wochen nach Hause.

Die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific will wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus alle Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub schicken. Die rund 27.000 Angestellten würden gebeten, bis zu drei Wochen zu Hause zu bleiben, sagte Konzernchef Augustus Tang in einer Videobotschaft. Dabei handelt es sich offenbar nur um eine Vorsichtsmaßnahme.

Der Aufruf gelte auch für hochrangige Führungskräfte, betonte Tang. "Ich hoffe, Sie werden sich alle beteiligen." Demnach sollen auch Manager und Bereichsleiter der Airline in den kommenden Wochen in den unbezahlten Urlaub gehen. Cathay Pacific zählt zu den größten Fluggesellschaften der Welt. Von der Basis in Hongkong aus fliegt die Airline auch Ziele in Europa, Nordamerika, Nahost und Australien an.

In den vergangenen Jahren baute Cathay Pacific das Streckennetz in China aus. Regulär fliegen Cathay-Maschinen dort 23 Großflughäfen von Peking im Norden bis Guangzhou im Süden der Volksrepublik an. Ein Teil der Flüge werden dabei über die Konzerntochter Cathay Dragon abgewickelt. Auch am Flughafen von Wuhan starteten und landeten regelmäßig Cathay-Jets.

Eine größere Rolle als im Passagierverkehr spielt die Fluggesellschaft im Luftfrachtgeschäft. Hier lag Cathay Pacific zuletzt auf Platz 5 hinter Fedexm UPS, Emirates und Quatar Airways. Inwieweit die Betriebspause sich auch auf den Warentransport per Flugzeug auswirken wird, ist noch unklar.

Pauschal-Quarantäne in Hongkong
Bisher bleibt der Schwerpunkt des Coronavirus-Ausbruchs auf Festland-China beschränkt. In Hongkong selbst wurde die bis vor wenigen Wochen noch unbekannte Viruserkrankung jüngsten Angaben zufolge erst bei lediglich 21 Menschen nachgewiesen. Ein Hongkonger Patient starb. In China selbst stieg die Zahl der bestätigten Virus-Infektionen zuletzt dagegen auf 24.324 Fälle. Insgesamt gehen die Behörden im Zusammenhang mit "2019-nCoV" von bislang 492 Todesopfern aus.

Am Dienstag hatten die Behörden in der chinesischen Sonderverwaltungszone vor einem erhöhten Ansteckungsrisiko gewarnt. Um eine Einschleppung des Virus zu verhindern stellen die Behörden in Hongkong ab sofort jeden Besucher vom chinesischen Festland für zwei Wochen unter Quarantäne. Wie die Regierungschefin der chinesischen Sonderverwaltungszone, Carrie Lam, außerdem ankündigte, werden zusätzlich zwei Kreuzfahrt-Terminals in Hongkong geschlossen.

ntv.de


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