Der Luftfahrtkonzern Airbus hat angesichts der Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie in China den Bau von Passagierjets in der Volksrepublik vorerst gestoppt. Die A320-Endmontagelinie im Airbus-Werk Tianjin sei vorübergehend geschlossen, teilte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern mit.
In Bereichen, in denen dies machbar sei, ermögliche man den Mitarbeitern, per Computer von zu Hause aus zu arbeiten, hieß es. Ziel sei es, dass die Beschäftigten nicht zu den Airbus-Standorten fahren müssten. Tianjin liegt rund 120 Kilometer südöstlich der chinesischen Hauptstadt. Das Werk wurde 2008 eingeweiht und stellt die erste Montagelinie des Flugzeugbauers außerhalb Europas dar.
China hat zur Eindämmung der Epidemie in zahlreichen Großstädten und mehreren Regionen drastische Reisebeschränkungen verhängt. Die staatlichen Maßnahmen behinderten die Abläufe bei Airbus, hieß es aus Toulouse. Neben der Produktion gerieten dadurch auch die Auslieferungspläne in Gefahr.
Rückschlag im chinesischen Markt
Der Hersteller will eigenen Angaben zufolge mögliche Alternativen prüfen, um die Auswirkungen der Virus-Erkrankungen auf die eigenen Geschäfte zu begrenzen. Airbus fertigt in Tianjin vor allem Mittelstreckenjets der A320-Reihe für den chinesischen Markt. Außerdem bauen Airbus-Mitarbeiter dort auch die Kabinenausstattung für Jets der Baureihe A330 nach Wünschen chinesischer Kunden ein.
Die Produktion dort läuft unter dem Dach eines Gemeinschaftsuntenehmens, an dem neben Airbus ein chinesisches Konsortium unter Führung der China Aviation Industry Corporation (AVIC) beteiligt ist. Wie große die wirtschaftlichen Auswirkungen für Airbus ausfallen, dürfte wie überall in China vor allem vom Ausmaß der Epidemie und der Dauer der Schutzmaßnahmen abhängen.
ntv.de
Tags: