Auf dem unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff in Japan gibt es mindestens zehn weitere Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus. Wie Japans Gesundheitsminister Katsunobu Kato im Parlament in Tokio sagte, stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionen auf dem Schiff damit auf 20. Die japanischen Behörden konnten demnach bisher erst 273 der insgesamt etwa 3700 Passagiere einem Virustest unterziehen.

Die positiv auf das Virus getesteten Passagiere würden in Krankenhäuser gebracht, sagte Kato. Bereits am Mittwoch waren zehn Patienten, bei denen der Erreger nachgewiesen worden war, von der "Diamond Princess" gebracht worden. Zur Staatsbürgerschaft der Infizierten wurde zunächst nichts bekannt. An Bord des Schiffes befinden sich nach Angaben der Reederei auch acht Deutsche.

Von einer Infektion sind diese bislang jedoch verschont geblieben. Bei den neuen Coronavirus-Patienten handelt es sich derzeitigen Angaben zufolge um vier Personen aus Japan, zwei aus Amerika, zwei aus Kanada, sowie um eine Person aus Neuseeland und eine weitere aus Taiwan.

Das Kreuzfahrtschiff dockte am Morgen im Hafen von Yokohama an, um die Versorgung für die andauernde Quarantäne sicherzustellen. Kato hatte am Mittwoch erklärt, dass die an Bord verbleibenden Passagiere und Besatzungsmitglieder zwei Wochen auf dem Schiff ausharren müssen. Er verwies auf die bisherigen Erkenntnisse, wonach es bis zu 14 Tage dauern kann, bis mit dem neuartigen Coronavirus Infizierte die ersten Symptome zeigen.

80-Jähriger löste Maßnahme aus

In China gibt es inzwischen etwa 28.000 nachgewiesene Coronavirus-Infektionen, mehr als 560 Menschen starben. In Japan gibt es 25 bestätigte Fälle - die Infektionen auf dem Kreuzfahrtschiff nicht eingeschlossen.

Das Schiff mit insgesamt 3711 Passagieren und Besatzungsmitgliedern war am Montag unter Quarantäne gestellt worden. Auslöser der Maßnahme war der Fall eines 80-jährigen Passagiers, der die "Diamond Princess" in Hongkong verlassen hatte und dann dort positiv auf das Coronavirus 2019-nCoV getestet worden war.

Aktuell liegt das rund 290 Meter lange und mit 18 Decks ausgestattete Schiff fest vertäut im Hafen von Yokohama rund 25 Kilometer südlich des Tokioter Stadtzentrums. Die 2004 bei Mitsubishi Heavy Industries gebaute "Diamond Princess" fährt unter britischer Flagge und ist eines der 19 Kreuzfahrtriesen aus der Flotte der Reederei Princess Cruises.

n-tv

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