Ein Passagierflugzeug auf dem Weg nach Damaskus ist in der Nähe der syrischen Hauptstadt offenbar ins Feuer der syrischen Luftabwehr geraten.
Der Airbus 320 sei nach russischen Angaben im Landeanflug auf Damaskus beinahe abgeschossen worden. Zeitgleich mit dem Zwischenfall sollen israelische Kampfflugzeuge in der Nähe Bodenziele in einem Vorort angegriffen haben.
Ihnen habe das Abwehrfeuer gegolten, meldet das russische Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag. Syrische Fluglotsen hätten demnach rasch reagiert und die Passagiermaschine auf die russische Luftwaffenbasis Hamaimim im Nordwesten des Landes umgeleitet.
Russland: Israel nutzt andere Flugzeuge als Deckung
Russland wirft Israel nun vor, mit seinen Angriffen das Passagierflugzeug mit 172 Menschen an Bord gefährdet zu haben. Nach Darstellung Moskaus soll sich der Vorfall am Donnerstag ereignet haben, eine Fluggesellschaft nannte das Ministerium in Moskau nicht.
Mehrere Twitternutzer verbreiteten allerdings Flugradardaten, die einen Flug der privaten syrischen Gesellschaft "Cham Wings" am Donnerstag nach Damaskus zeigen, der zur russischen Hamaimim-Luftwaffenbasis nahe der syrischen Stadt Latakia umgeleitet wurde.
Bei einem ähnlichen Vorfall war 2018 ein russisches Militärflugzeug über Syrien von der Assad-Luftabwehr abgeschossen worden. Alle 15 Personen an Bord der propellergetriebenen Il-20 kamen ums Leben.
Nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums sollen beim aktuellen Zwischenfall vier israelische Kampfflugzeuge des Typs F-16 die Vororte von Damaskus in der Nacht zum Donnerstag beschossen haben. Offizier Konaschenkow warf dem israelischen Militär vor, die Passagiermaschine als Schild missbraucht zu haben, um sich vor dem Beschuss durch syrische Truppen zu schützen.
Israel kommentierte diese Vorwürfe nicht, das Land macht zu Militäreinsätzen grundsätzlich keine Angaben. Bei den mutmaßlich israelischen Raketenangriffen wurden laut Syrischer Beobachtungsstelle für Menschenrechte 23 Personen getötet.
spiegel
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