China meldet mehr als 700 Coronavirus-Tote

  09 Februar 2020    Gelesen: 763
  China meldet mehr als   700 Coronavirus-Tote

Die Zahl der am Coronavirus erkrankten und verstorbenen Menschen in China ist erneut gestiegen. Deutschland will am Samstag ein weiteres Mal Staatsbürger aus der Volksrepublik ausfliegen.

Das Coronavirus bereitet Behörden weltweit weiter Sorgen. Die Zahl der Infizierten in China steigt laut WHO derzeit jeden Tag um gut 3000 bis knapp 4000 Personen. Auch melden Behörden und Nachrichtenagenturen die ersten ausländischen Opfer, die in China an der Virusinfektion gestorben sind. Der Überblick.

Mehr als 3000 neue Infektionen an einem Tag
Bis Samstag stieg die Zahl der Patienten, bei denen das Virus in China nachgewiesen wurde, innerhalb eines Tages um 3399 auf 34.546. Das teilte die Gesundheitskommission in Peking laut den Nachrichtenagenturen dpa und AFP mit.

Auch die Zahl der Toten ging deutlich nach obenBesonders schwer betroffen ist die Provinz Hubei, wo die Ausbreitung des Virus in der Millionenmetropole Wuhan begonnen hatte. Allein in der Provinz meldeten Behörden 81 neue Todesopfer. Laut der Nachrichtenagentur Reuters starben 699 der insgesamt 722 Opfer dort.

Amerikaner und Japaner offenbar in China gestorben
Auch wurde das erste ausländische Coronavirus-Opfer in China bestätigt. Wie die US-Botschaft in Peking am Samstag mitteilte, kam ein mit dem Virus infizierter 60-jähriger US-Bürger am Donnerstag in Wuhan ums Leben. Aus Respekt vor der Privatsphäre der Familie des Opfers würden keine weiteren Details bekannt gegeben, hieß es.. Sie stieg um 86 auf 722.

Auch ein Japaner ist offenbar in China durch das Virus ums Leben gekommen. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag berichtete, handelte es sich um einen Mann in seinen Sechzigern. Er hatte sich möglicherweise mit dem Virus infiziert und starb wohl nach einer schweren Lungenentzündung in einem Krankenhaus in Wuhan.

Das chinesische Außenministerium hatte die Zahl der erkrankten Ausländer am Donnerstag mit 19 angegeben.

Deutschland holt weitere Staatsbürger zurück
Deutschland will am Wochenende weitere Staatsbürger aus Wuhan zurückholen. Es gebe dort "einzelne Personen", die sich erst nach dem Rückholflug am vergangenen Samstag gemeldet oder es nicht rechtzeitig zum Flughafen geschafft hätten, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. "Wir bemühen uns intensiv darum, auch diesen Personen eine Ausreise zu ermöglichen."

Insgesamt sollen etwa 20 Menschen nach Deutschland kommen. Möglicherweise können sie mit einer größeren Gruppe von Briten ausfliegen. Sie sollen in einer Klinik in Berlin-Köpenick isoliert werden. Die Isolation ist nötig, weil die Erkrankung bis zu zwei Wochen nach der Infektion ausbrechen kann.

Die deutsche Bundeswehr hatte bereits Anfang Februar Deutsche und ihre Angehörigen mit einer Sondermaschine aus Wuhan ausgeflogen. Rund 120 Passagiere des Fluges sind seit ihrer Rückkehr in einer Kaserne im pfälzischen Germersheim in Quarantäne. Bei zwei Passagieren war das Virus festgestellt worden.

14 bestätigte Fälle in Deutschland, 64 Infizierte auf Kreuzfahrtschiff
Von China aus hat sich das Coronavirus bereits in mehr als zwei Dutzend weitere Länder ausgebreitet. Insgesamt gibt es 270 Fälle außerhalb Chinas, davon 14 in Deutschland. Der letzte Fall wurde am Freitagabend bekannt (mehr dazu lesen Sie hier).

In Frankreich gab es zuletzt fünf neue Infektionen, eine betreffe einen britischen Staatsbürger, teilte das dortige Gesundheitsministerium mit. Insgesamt sind in dem Land nun 11 Personen infiziert.

Auch die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen an Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama ist um 3 auf 64 gestiegen. Das teilte das japanische Gesundheitsministerium am Samstag mit.

Eine Person befinde sich in einem kritischen Zustand. Neben den bisher bekannten Fällen seien zwei Amerikaner und ein Chinese positiv getestet und in Krankenhäuser gebracht worden. Die Quarantäne der "Diamond Princess" mit rund 3700 Passagieren und Crewmitgliedern gilt laut japanischen Behörden vorläufig bis 19. Februar.

Derweil hat der Kreuzfahrt-Anbieter Royal Caribbean Cruises angekündigt, vorerst keine Passagiere und Besatzungsmitglieder mehr an Bord zu lassen, die aus China, Hongkong oder Macau stammen.

Sieben Neuerkrankungen in Thailand
Die Nachrichtenagentur Reuters meldet unter Berufung auf das thailändische Gesundheitsministerium am Samstag zudem sieben neue Infektionsfälle im Land. Drei Thailänder und vier Chinesen seien betroffen, hieß es. Damit stieg die Zahl der Infizierten dort auf 32, die höchste Zahl in einem Land außerhalb Chinas.

spiegel


Tags:


Newsticker