“Was ich zusammen mit meinen Kollegen in der Geschäftsleitung tun möchte, ist, die Credit Suisse in die nächste Wachstumsphase zu führen”, sagte Thomas Gottstein am Freitag zur Nachrichtenagentur Reuters. “Kostendisziplin war in unserer Branche sehr wichtig und wird das auch bleiben”, sagte er. Sein vor der Ablösung stehender Vorgänger Tidjane Thiam hatte in seiner Amtszeit die Kosten der zweitgrößten Schweizer Bank um rund Fünftel zurückgefahren. “Gleichzeitig glaube ich, dass wir in einer besser Ausgangslage als jemals in den vergangenen Jahren sind, auch ein bedeutendes Bilanzwachstum zu erzielen.”
Die größten Wachstumschancen sieht Gottstein, der sein Amt in einer Woche antritt, vor allem in asiatischen Schwellenländern. Aber auch in anderen Schwellenländern und selbst in reifen Märkten wie der Schweiz oder Westeuropa peilt er Wachstum und Marktanteilsgewinne an.
Er habe weder vor, an der bestehenden Strategie noch an der Zusammensetzung der Geschäftsleitung größere Veränderungen vorzunehmen. “Jedes der zehn anderen Vorstandsmitglieder hat mir gegenüber zugesagt, dass sie mich voll und ganz unterstützen und bleiben werden”, sagte Gottstein. Sie alle hätten einen festen Platz. Gottstein sieht sich selbst nicht als Übergangs-CEO. “Ich schaue nicht auf die Uhr”, sagte der gegenwärtige Schweiz-Chef der Bank. “Ich will mit meinen Kollegen erfolgreich sein, und der Rest wird sich einstellen.”
Credit Suisse hob Gottstein am Morgen auf den Schild, nachdem die Beschattung zweier ehemaliger Spitzenmanager immer weitere Kreise zog und die Bank zu lähmen drohte. “Es gab sicherlich ein gewisses Gefühl der Unsicherheit, aber ich denke, das liegt jetzt hinter uns”, sagte er. “Ich glaube nicht, dass wir ein kulturelles Problem haben. Aber es gibt ein paar Dinge, die wir aus dieser Episode gelernt haben, es wurden einige Fehler gemacht.” Beschattungen sollten nicht Teil Instrumentariums sein, sagte er.
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