Mindestens 15 Rohingya-Flüchtlinge bei Schiffsunglück vor Bangladesch ertrunken

  11 Februar 2020    Gelesen: 695
Mindestens 15 Rohingya-Flüchtlinge bei Schiffsunglück vor Bangladesch ertrunken

Mindestens 15 Menschen sind am Dienstag beim Untergang eines Bootes mit Rohingya-Flüchtlingen vor der Küste von Bangladesch einem Zeitungsbericht zufolge ums Leben gekommen. Weitere 65 Menschen konnten gerettet werden.

Nach Angaben der Zeitung „Dhaka Tribune“ kenterte das Boot in den frühen Morgenstunden auf dem Weg aus Bangladesch nach Malaysia. An Bord seien über 100 Flüchtlinge gewesen.

Wie die Küstenwache von Bangladesch mitteilte, konnten 65 Menschen aus den Gewässern gerettet werden, weitere 50 Menschen würden nach wie vor vermisst. Die Rettungskräfte suchten in den Gewässern nahe der Insel St. Martin in der Bucht von Bengalen weiter nach Überlebenden.

Die Rohingya sind in Myanmar (Birma) lebende ethnische Bengalen, ihre Vorfahren waren dort Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhundert von der britischen Kolonialmacht angesiedelt worden.

Den meisten Rohingya bleibt die Staatsbürgerschaft von Myanmar gesetzlich verweigert. Obwohl die Ethnie dort seit mehr als 100 Jahren ansässig ist, gelten die Rohingya in Myanmar als illegale Einwanderer. Nach Zusammenstößen mit Arakanesen, dem buddhistischen Stammvolk von Myanmar, sind ab 2012 viele Rohingya, die sunnitische Muslime sind, aus dem Land geflohen.

Allein 2015 versuchten 25.000 Flüchtlinge, sich mit Booten illegal nach Thailand, Malaysia und Indonesien abzusetzen. 2017 eskalierte die Lage in Myanmar, als Rohingya-Milizen Polizeireviere und Militärstandorte angriffen. Nach einer massiven Gegenoffensive der Streitkräfte gegen die Aufständischen suchten mehr als 700.000 Rohingya Schutz in Bangladesch, wo sie bisher in Zeltlagern untergebracht sind.

sputniknews


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