Ende 2019 erreichten sie global ein noch ein nie dagewesenes Niveau von 13,5 Billionen Dollar, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Dienstag mitteilte. Das ist mehr als doppelt so hoch wie Ende 2008 während der Finanzkrise. Allein im vergangenen Jahr haben dem OECD-Bericht zufolge Firmen außerhalb der Finanzwirtschaft - der sogenannten Realwirtschaft - neue Schuldenpapiere im Volumen von 2,1 Billionen Dollar bei Investoren untergebracht, was dem bisherigen Rekordniveau des Jahres 2016 entspricht. Begünstig worden sei die Schuldenaufnahme durch die Ankündigung großer Notenbanken, ihre Geldschleusen wieder stärker zu öffnen.
Sorgen bereitet der OECD, dass die Kreditqualität der Firmenanleihen im Vergleich zu früheren Zeiten gesunken ist. 2019 hätten rund 51 Prozent aller ausgegebenen Schuldentitel mit dem Gütesiegel Investmentgrade, die damit als eher ausfallsicher gelten, nur die Note “BBB” besessen. Das ist die niedrigste Qualitätsstufe vor dem Ramschstatus. Im Zeitraum 2000 bis 2007 vor der Finanzkrise habe dieser Anteil lediglich bei 39 Prozent gelegen. Sollte die Unterstützung der Geldpolitik durch niedrige Zinsen wegfallen oder ein Konjunkturabschwung einsetzen, könnte es vermehrt zu Herabstufungen in den Ramschbereich kommen, warnte die OECD. Betroffene Firmen müssten dann höhere Finanzierungskosten stemmen - ihr Spielraum für Investitionen würde sinken.
In ihrem Bericht wies die Industriestaaten-Organisation zudem drauf hin, dass zudem die Laufzeiten der Firmenanleihen länger geworden und die Rückzahlungsanforderungen gestiegen seien. “Das sind Merkmale, die negative Folgen verstärken könnten, die ein Konjunkturabschwung für den Unternehmenssektor und die Gesamtwirtschaft hätte”, warnte die OECD. Aus ihrer Sicht könnten Sorgen um die Stabilität des Finanzsystems aufkommen, sollten verstärkte Herabstufungen in den Ramschbereich eine Verkaufswelle und Turbulenzen am Anleihemarkt auslösen.
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