Türkei will US-Unterstützung durch "Patriot"-Raketen

  21 Februar 2020    Gelesen: 678
Türkei will US-Unterstützung durch "Patriot"-Raketen

Mit dem Kauf eines russischen Luftabwehrsystems hatte Ankara die USA zuletzt verärgert – nun jedoch hofft die Türkei auf Hilfe in Syrien. Es könne "'Patriot'-Unterstützung geben“, hieß es.

Die Spannungen im Syrien-Konflikt verschärfen sich. Am Donnerstag starben zwei türkische Soldaten bei einem Luftangriff in der nordsyrischen Provinz Idlib. Das türkische Militär habe daraufhin Stellungen der syrischen Regierungstruppen beschossen sowie Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört, hieß es aus Ankara.

Mit Blick auf die eskalierende Lage hofft die Türkei auf mögliche US-Unterstützung durch die Lieferung von "Patriot"-Raketen. "Es besteht die Gefahr von Luftangriffen gegen unser Land", sagte Verteidigungsminister Hulusi Akar am Donnerstag im türkischen Fernsehen und fügte hinzu, dass es "'Patriot'-Unterstützung geben könnte". Eine direkte Unterstützung durch US-Truppen schloss er hingegen aus.

Ankara hatte zuletzt mit dem Kauf des russischen Luftabwehrsystems S-400 für Ärger in Washington gesorgt. Die USA drohen wegen des umstrittenen Rüstungsgeschäfts unter anderem mit Sanktionen gegen die Türkei. Der türkische Verteidigungsminister betonte nun trotz des Streits mit Washington, dass Ankara immer noch versuche, "Patriot"-Raketen zu kaufen.

Akar betonte außerdem, die Türkei habe nicht die Absicht, mit Russland in Syrien "auf Konfrontation zu gehen". Seit Anfang Februar haben mehrere Angriffe auf türkische Streitkräfte in der syrischen Provinz Idlib, bei denen mehrere Soldaten getötet wurden, zu deutlichen Spannungen zwischen Russland und der Türkei geführt. Moskau unterstützt in Syrien die Regierung, Ankara deren Gegner.

Die syrische Armee geht seit Dezember mit Unterstützung Moskaus militärisch gegen die überwiegend islamistischen und dschihadistischen Milizen in der Provinz Idlib vor. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad will die Region wieder unter seine Kontrolle bringen.

Die Türkei steht auf Seiten der Gegner Assads, die ihre letzte Hochburg in dem Bürgerkriegsland verteidigen wollen. Seit Anfang Dezember sind nach Angaben der Uno rund 900.000 Menschen aus dem umkämpften Gebiet geflohen.

spiegel


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