Der fallende Ölpreis in der Corona-Krise könnte bald auch an den Zapfsäulen sichtbar werden: Der Deutsche Mineralölwirtschaftsverband (MWV) hält günstigeres Benzin und Heizöl vor diesem Hintergrund für möglich. Eine Prognose wollte der MWV nicht abgeben, verwies auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP aber auf die schon seit Monaten parallel zum Ölpreis sinkenden Kraftstoffpreise "im harten Tankstellenwettbewerb".
Demnach fiel seit Jahresbeginn im Schnitt nicht nur der Ölpreis von rund 70 auf 50 Dollar. Der Benzinpreis ging um acht Cent auf 1,35 Euro pro Liter zurück, Diesel wurde zwölf Cent günstiger und kostete zuletzt weniger als 1,20 Euro pro Liter. Auch die Heizölpreise gingen laut MWV "auf breiter Front" zurück.
"Benzin- und Heizölpreis haben die Entwicklung am Ölmarkt nachempfunden, natürlich gedämpft durch die Mineralölsteuer", erklärte der Verband. Gründe dafür seien eine hohe Markttransparenz und die "Konkurrenz um jeden Autofahrer". Wie dieser umkämpfte Markt auf den jüngsten Preisverfall beim Öl genau reagiert, bleibt aus Sicht des MWV aber abzuwarten.
Der Ölpreis war am Montagmorgen zunächst um mehr als 30 Prozent gefallen, das war der größte Absturz seit dem Golfkrieg 1991. Gegen Mittag betrug das Minus noch über 20 Prozent, ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete nur noch gut 35 Dollar. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und ihre Partner streiten über eine Drosselung der Fördermengen; vor allem Russland sperrt sich. Saudi-Arabien hatte den Ölpreis am Sonntag kräftig gesenkt.
n-tv
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