Mit Luftschlägen greift Russland an der Seite Assads in den syrischen Bürgerkrieg ein. Dabei kommt es offenbar zu einer brandgefährlichen Begegnung: Nato-Partner Türkei lässt eigene Jäger aufsteigen, um ein russisches Kampfflugzeug abzufangen.

Türkische Jagdflugzeuge haben an der Grenze zu Syrien einen russischen Kampfjet abgefangen, der nach Angaben aus Ankara in den türkischen Luftraum eingedrungen war. Das russische Kampfflugzeug sei am Samstag zur Umkehr gezwungen worden, teilte das Außenministerium in Ankara mit. Weitere Details zu dem Zwischenfall lagen zunächst nicht vor. Die Türkei ist Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato.
Der russische Botschafter in Ankara sei einbestellt worden, um ihm den "scharfen Protest" der Regierung zu übermitteln, hieß es in der Mitteilung weiter. Russland wurde vor einer Wiederholung des Vorfalls gewarnt, andernfalls müsse es selbst die Verantwortung für "nicht gewollte Ereignisse" tragen. Im Klartext: Das türkische Militär könnte notfalls das Feuer auf eindringende russische Kampfjets eröffnen.

Während die Türkei die syrischen Rebellen unterstützt, ist Russland ein enger Verbündeter von Machthaber Baschar al-Assad. Russland fliegt seit Mitte vergangene Woche zur Unterstützung Assads Luftangriffe auf Stellungen der Dschihadistengruppen Islamischer Staat (IS) und Al-Nusra-Front sowie andere islamistische Rebellen.

Damit wird es im Luftraum über dem syrischen Kriegsgebiet enger: Seit mehr als einem Jahr fliegt dort eine westlich-arabische Militärallianz unter Führung der USA Angriffe auf die Extremisten - zur Unterstützung der Anti-Assad-Rebellen und im Kampf gegen den Vormarsch des IS. Es wird befürchtet, dass es ohne eine genaue Koordination der Einsätze zu Konflikten mit den russischen Kampfflugzeugen kommen könnte.

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