Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lobt seine Partei für die Ergebnisse, die sie bei der Kommunalwahl erzielt haben: "Besser als gedacht", laute sein bisheriges Fazit, sagte Söder. "Wir sind eine Partei, die die Nummer eins ist im ländlichen Raum und zwar eindeutig", sagte der bayerische Regierungschef. Auch in den größeren Städten sei es für die CSU besser als prognostiziert gelaufen. Er nannte die Städte München und Nürnberg als Beispiele, wo die Bewerber und Bewerberinnen der CSU in die Stichwahlen gekommen sind.
"Nahezu alle Amtsinhaber haben sehr, sehr gute Ergebnisse erzielt, zum Teil überragende Ergebnisse, in den verschiedenen Städten oder auch in den Landkreisen", sagte Söder. Vor einigen Wochen sei der CSU ein deutlich schlechteres Ergebnis prognostiziert worden. Der Siegeszug der Grünen sei ausgeblieben. "Es ist schon positiv, dass beispielsweise die Grünen in keiner Großstadt in einer Stichwahl sind", sagte Söder. Der bayerische Ministerpräsident hatte schon vor Monaten die Grünen als Hauptgegner identifiziert. Auch die klare Linie gegen die rechtspopulistische AfD habe sich ausgezahlt.
Die Grünen sehen das naturgemäß anders: "Markus Söder malt sich die Welt wie sie ihm gefällt und verdreht bewusst die Fakten. Sein Auftrumpfen hat schon was von Auftrumpen", teilte der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, am Morgen nach der Kommunalwahl mit. Die Grünen seien vielerorts zweitstärkste Kraft geworden. "Die CSU verliert deutlich und feiert sich dafür. Anscheinend sind die Ansprüche von Markus Söder doch recht klein geworden", kritisiert Kellner. Die Grünen seien in München und Würzburg stärkste Kraft geworden - tatsächlich zeichnet sich dort ab, dass sie die meisten Sitze im Stadtrat gewonnen haben, die Bürgermeisterwahl konnten sie aber in beiden Städten nicht für sich entscheiden.
Söder dankte den Kandidaten und Kandidatinnen aller Parteien, "vor allem des demokratischen Spektrums" sowie den Wahlhelferinnen und Wahlhelfern für ihre Arbeit. Der Staat habe in der Corona-Krise mit der Kommunalwahl auch Handlungsfähigkeit bewiesen. Die Stichwahl in knapp zwei Wochen werde als reine Briefwahl stattfinden.
spiegel
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