Sanktionen gegen Venezuela sind „Genozid-Waffe“ – Moskau

  28 März 2020    Gelesen: 586
Sanktionen gegen Venezuela sind „Genozid-Waffe“ – Moskau

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, hat am Freitag dazu aufgerufen, die gegen Venezuela verhängten Sanktionen aufzuheben. Laut der Diplomatin kommt eine solche Maßnahme in der gegenwärtigen Wirtschaftslage und in Zeiten der Coronavirus-Pandemie einer Massenvernichtungswaffe gleich.

„Wir werden nicht damit aufhören, unseren Aufruf zu einer sofortigen Aufhebung der einseitigen und illegitimen Sanktionen (Anm. d. Red.: gegen Venezuela) zu wiederholen. Während der Epidemie sind sie praktisch eine Waffe des Genozids. In einer Zeit, in der die venezolanische Wirtschaft von Restriktionen erdrückt wird und dringend auf Unterstützung angewiesen ist, gefährdet die Blockierung der Lieferungen von Lebensmitteln und Medikamenten sowie die Einschränkung durch internationale Banken beim Zugriff auf Staatsgelder Tausende Menschenleben“, sagte Sacharowa in einem Briefing.

Anklage gegen Maduro
Die US-Regierung hatte am Donnerstag den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro und andere Regierungsvertreter von Venezuela wegen „Drogen-Terrorismus“ angeklagt.

Der US-Justizminister Bill Barr legte dem venezolanischen Staatschef und ihm nahestehenden Personen die Verschwörung mit einer abtrünnigen Fraktion der linken kolumbianischen Guerilla-Gruppierung „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) zur Last. Das Ziel der Konspiration sei es, „die Vereinigten Staaten mit Kokain zu fluten“.

Das Außenministerium der Vereinigten Staaten setzte eine Belohnung in Höhe von bis zu 15 Millionen Dollar für Informationen aus, die zu Maduros Festnahme und Verurteilung führen können.

Maduro wies die Vorwürfe zurück. Die Vorwürfe aus den USA zeigten, dass in Washington Verzweiflung herrsche, nachdem seine Umsturzpläne für Venezuela gescheitert seien, so Maduro.

Lage in Venezuela
Seit Ende Januar 2019 toben in Venezuela Massenproteste gegen den kurz davor vereidigten Präsidenten Maduro. Der Chef der von der Opposition kontrollierten Nationalversammlung, Juan Guaido, erklärte sich unrechtmäßig zum kommissarischen Staatschef. Er wurde von mehreren westlichen Ländern mit den USA an der Spitze anerkannt.

Maduro bezeichnete Guaido als eine „Marionette der USA“. Russland, China, die Türkei und mehrere Länder unterstützen Maduro als den legitimen Präsidenten. Moskau erklärte Guaidos „Präsidentenstatus“ für nichtig.

sputniknews


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