Johnson war gestern Abend auf die Intensivstation verlegt worden, nachdem sich sein Zustand im Laufe des Tages verschlechtert hatte. Sein Büro teilte mit, es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass Johnson beatmet werden müsse. Der Premierminister sei aber bei Bewusstsein. Er habe Außenminister Raab gebeten, ihn wo nötig zu vertreten.
Johnson war vor zehn Tagen positiv auf den Erreger getestet worden. Zunächst arbeitete er isoliert im Regierungssitz in der Downing Street weiter. In seinen Videobotschaften zur Epidemie gab er sich optimistisch, wirkte allerdings angeschlagen. Nach gut einer Woche in Quarantäne war der Regierungschef am Sonntagabend in das St.-Thomas‘-Hospital in London eingeliefert worden – nach eigenen Angaben nur für einige Routineuntersuchungen.
Noch Anfang März hatte Johson mitgeteilt, dass er Menschen in einem Krankenhaus – darunter auch Covid-19-Patienten – die Hand gedrückt habe. Er werde das auch weiterhin tun, sagte er. Auch Johnsons schwangere Verlobte hatte eine Woche lang Symptome der Lungenkrankheit.
Die britische Regierung steht wegen ihres Kurses in der Corona-Krise unter Druck. Kritiker werfen ihr vor, wertvolle Zeit verloren zu haben, um die Krise einzudämmen. In Großbritannien fehlt es an Tests, Schutzausrüstungen und Beatmungsgeräten.
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