Er verwendete einen gefälschten Pass, kam dafür erst in Haft und dann in Hausarrest: Der brasilianische Ex-Fußballspieler Ronaldinho hat erstmals über seine missglückte Einreise nach Paraguay gesprochen. Seine Festnahme sei "ein sehr harter Schlag" gewesen, sagte er der paraguayischen Zeitung "ABC". "Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine Situation durchmachen würde."
Ronaldinho und sein Bruder und Manager Roberto zählen im Zuge von Korruptionsermittlungen in Brasilien zu einem Kreis von 16 Verdächtigen. Am 6. März wurden sie bei der Einreise nach Paraguay mit gefälschten Pässen festgenommen. Bei einer Verurteilung könnte ihnen eine mehrjährige Haftstrafe drohen.
Nach einem Monat in Untersuchungshaft wurden Ronaldinho und sein Bruder gegen eine Kaution von 1,6 Millionen Dollar entlassen und im Luxushotel Palmaroga in der Hauptstadt Asunción unter Hausarrest gestellt.
"Meiner Mutter einen dicken Kuss geben"
"Ich war total überrascht, als ich erfuhr, dass die Pässe nicht gültig waren", sagte der 40-Jährige nun. Er sei nach Paraguay gekommen, um ein Online-Casino zu eröffnen und Werbung für seine Biografie zu machen. Auch sein Anwalt hatte beteuert, der Ex-Fußballer habe die gefälschten Dokumente nicht absichtlich benutzt. Die Pässe waren ihm demnach von einer Stiftung zur Verfügung gestellt worden.
Ronaldinho sagte nun, er kooperiere mit der Polizei und hoffe, "so bald wie möglich" freigelassen zu werden. "Das erste, was ich tun werde, ist meiner Mutter einen dicken Kuss zu geben, die diese schwierigen Tage seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie in ihrem Zuhause durchlebt hat", sagte Ronaldinho. Dann wolle er die Angelegenheit "verdauen".
Dem früheren Star des FC Barcelona und seinem Bruder waren im November 2018 in ihrer Heimat Brasilien die Reisepässe entzogen worden, weil sie Strafzahlungen in Höhe von umgerechnet 2,2 Millionen Euro nicht geleistet hatten. Die Strafe war verhängt worden, weil sie bei der Bebauung eines Grundstücks in Porto Alegre massive Umweltschäden verursacht hatten.
spiegel
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