Börsengang von Schaeffler fällt kleiner aus

  05 Oktober 2015    Gelesen: 693
Börsengang von Schaeffler fällt kleiner aus
Der Börsengang des Automobilzulieferers Schaeffler fällt kleiner aus als zunächst vorgesehen. 75 Millionen Aktien mit einer Preisspanne von zwölf bis 14 Euro pro Wertpapier würden institutionellen Investoren im In- und Ausland angeboten, teilte das Unternehmen im fränkischen Herzogenaurach mit. Vor zwei Wochen hatte Schaeffler noch angekündigt, bis zu 166 Millionen Aktien ausgeben zu wollen. Ursprünglich wollte der Automobilzulieferer am Montag in Frankfurt am Main an die Börse gehen - nun soll es voraussichtlich Freitag so weit sein.
Mit dem Börsengang will Schaeffler rund 975 Millionen Euro einnehmen. Das Unternehmen behält sich vor, neben den 75 Millionen Aktien bis zu 24,4 Millionen weitere Anteilsscheine zu einem späteren Zeitpunkt an der Börse zu platzieren. "Angesichts der aktuellen Marktvolatilität haben wir uns gemeinsam mit unseren Gesellschaftern dazu entschieden, die Platzierung schrittweise durchzuführen", erklärte der Vorstandsvorsitzende von Schaeffler, Klaus Rosenfeld. Die Einnahmen aus dem Börsengang will das hoch verschuldete Unternehmen dazu nutzen, seine Verbindlichkeiten zu reduzieren.

Ein wesentlicher Grund für die Verkleinerung und Verschiebung des Börsengangs dürfte der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen sein. Die VW-Aktie war nach Bekanntwerden der Affäre um über 40 Prozent eingebrochen, auch andere Unternehmen der Branche verzeichneten in den vergangenen Wochen starke Kursverluste.

Schaeffler ist nicht das erste Unternehmen, das wegen der unsicheren Marktsituation seinen Börsengang verschiebt. Vergangenen Donnerstag hatte die neu ausgegliederte Kunststoffsparte von Bayer, Covestro, mitgeteilt, den eigentlich für Freitag vergangener Woche geplanten Börsengang auf Dienstag zu verschieben. Gleichzeitig wurde der Ausgabepreis für die Covestro-Aktien gesenkt. Covestro begründete den Schritt unter anderem mit dem VW-Abgas-Skandal, der Unsicherheit über das Wirtschaftswachstum Chinas sowie die Zinspolitik der US-Notenbank, die das Kapitalmarktumfeld "eingetrübt" hätten.

Schaeffler ist mit rund 84.000 Mitarbeitern nach eigenen Angaben eines der weltweit größten Technologieunternehmen. Es ist mit rund 170 Standorten in 50 Ländern vertreten.

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