Bulgarische Lasterfahrer blockieren alle Grenzübergange zu Griechenland

  20 Februar 2016    Gelesen: 638
Bulgarische Lasterfahrer blockieren alle Grenzübergange zu Griechenland
Bulgarischer Lastwagenfahrer haben am Freitag mit ihren Fahrzeugen alle sechs Grenzübergänge des Landes zu Griechenland blockiert. Wer mit einem Fahrzeug über die Grenze wollte, musste einen Umweg über Mazedonien oder die Türkei in Kauf nehmen. Hintergrund der Aktion ist die Wut der Lkw-Fahrer über griechische Bauern, die ihrerseits mit Protestblockaden seit Wochen immer wieder den Verkehr lahmlegen.
Der am meisten frequentierte Grenzübergang Kulata-Promachonas wird von den Lasterfahrern bereits seit Dienstag blockiert. Am Freitag weiteten sie die Aktion nach Angaben der Grenzpolizei auch auf die anderen Übergänge aus. Es bildeten sich lange Schlangen von Autos und Lastwagen. Nur Fußgänger konnten die Grenze noch passieren.

Die Lkw-Fahrer wollen ihre Blockade so lange aufrecht erhalten, bis die griechische Bauern alle Traktoren von den Verbindungsstraßen zwischen den beiden Ländern zurückziehen. Die Landwirte protestieren mit ihrer Aktion seit mehr als einem Monat gegen Renten- und Steuerreformen in Griechenland. Diese zählen zu den Auflagen, die Athen im Gegenzug für frische Kredite aus dem jüngsten Rettungspaket zahlen muss.

Das bulgarische Parlament forderte die EU-Kommission am Freitag in einer Entschließung auf, wegen der Traktor-Blockaden ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Griechenland einzuleiten. Die EU-Gesetze zum freien Warenverkehr würden verletzt. Bereits am Donnerstag hatte Ministerpräsident Boiko Borissow beklagt, Griechenland würde "absichtlich Bulgaren quälen".

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