Herrlich muss keine weiteren Sanktionen fürchten

  16 Mai 2020    Gelesen: 829
Herrlich muss keine weiteren Sanktionen fürchten

Heiko Herrlich muss in der Bundesliga ein Spiel aussetzen, nachdem er einen Verstoß gegen die Quarantäne-Regeln ausgeplaudert hatte. Weitere Strafen wird es für den Augsburger Trainer aber nicht geben.

FC Augsburgs Geschäftsführer Steffen Reuter hält weitere Konsequenzen im Quarantäne-Fall von Trainer Heiko Herrlich für völlig unnötig. "Härtere Konsequenzen wären völlig überzogen. Das Fehlverhalten war nicht gut, aber ich habe noch keinen Menschen kennengelernt, der ohne Fehler ist", sagte der 53-jährige Reuter der "Bild"-Zeitung.

Herrlich hatte das Teamhotel des Fußball-Bundesligisten während des Quarantäne-Trainingslagers des Vereins für einen Einkauf von Zahnpasta und Hautcreme verlassen und damit gegen das DFL-Konzept in der Coronakrise verstoßen. Der 48-Jährige sitzt deshalb freiwillig nicht am Samstag bei seinem geplanten Augsburg-Debüt gegen den VfL Wolfsburg auf der Bank. Für ihn springt der langjährige Co-Trainer Tobias Zellner ein."Heiko hat sofort klar gesagt, dass er einen Fehler gemacht hat. Er sucht keine Ausreden und hat konsequent gehandelt. Noch mal: Es war ein Fehler, aber Heiko hat gegen keinerlei behördliche Vorschriften verstoßen. Er war mit Mund- und Nasenschutz in einem Supermarkt und hat Abstand gehalten", betonter Reuter.

"Als habe er eine Bank überfallen"
Der Klub habe Kontakt mit der Deutschen Fußball Liga gehabt, die "verständlicherweise alles andere als erfreut war". Herrlich habe gedankenlos gehandelt. "Dabei haben wir - und vor allem auch Heiko persönlich - seit Wochen und Monaten die Maßnahmen extrem eingefordert. Gerade er als Risikopatient hat da besonders drauf geachtet", sagte Reuter. Herrlich war im Jahr 2000 wegen eines Gehirntumors operiert worden.

Verteidigt wurde Herrlich auch vom Kölner Trainerkollegen Markus Gisdol. "Heiko wird gerade verurteilt, als habe er eine Bank überfallen", sagte Gisdol: "Er weiß, dass er etwas gemacht hat, was nicht in Ordnung war. Aber die Verurteilung geht mir zu weit."

spiegel


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