Staaten sind in der Corona-Krise schnell mit Billionen bei der Hand. Das freut Kriminelle, denn in der Ausnahmesituation wird oft nicht so genau hingesehen, wer das Geld bekommt. Die OSZE schlägt nun Alarm.
Die Korruption dürfte durch die riesigen Corona-Hilfspakete für die Wirtschaft aufblühen, weil Behörden überfordert sind – das befürchtet die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). „Wir vermuten, dass wir in den nächsten Monaten sehr viel mehr Korruption sehen werden“, sagte der OSZE-Generalsekretär Thomas Greminger der österreichischen Nachrichtenagentur APA. „Die Kriminellen passen sich rasch an die Systemschwächen an, die durch die Covid-Krise hervorgerufen werden.“ Als Covid-19 bezeichnet man die Krankheit, die durch das neue Coronavirus ausgelöst werden kann.
Auch der Menschenhandel dürfte zunehmen, befürchtet der Schweizer Diplomat. Durch die Einführung der Kontrollen an den Binnengrenzen seien die Grenzbehörden im Schengen-Raum überfordert. An anderen Stellen fehlten dadurch Ressourcen. Das nutzten Kriminelle aus. Leider habe die Corona-Krise die Tendenz zu „sehr nationalen Reflexen, Alleingängen und unilateral isolationistischen Ansätzen verstärkt“.
Die OSZE mit Sitz in Wien ist eine Staatenkonferenz mit 57 Mitgliedern. Sie will den Frieden in Europa sichern. Der Kampf gegen Korruption und Menschenhandel gehört zu ihren Aufgaben.
FAZ.net
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