Sorge um britischen EU-Austritt lässt Pfund abstürzen

  23 Februar 2016    Gelesen: 721
Sorge um britischen EU-Austritt lässt Pfund abstürzen
Die Sorgen um einen möglichen EU-Austritt Großbritanniens haben die Währung des Landes am Montag auf Talfahrt geschickt. Am frühen Nachmittag entsprach ein Pfund Sterling 1,4058 Dollar - das war der niedrigste Stand seit März 2009. Später erholte sich die Währung wieder etwas. Am späten Freitagabend hatten für ein Pfund noch 1,4392 Dollar bezahlt werden müssen.
Hintergrund der Entwicklung am Montag waren Äußerungen des Londoner Bürgermeisters Boris Johnson. Der konservative Politiker hatte sich am Sonntag auf die Seite derjenigen geschlagen, die den "Brexit", also das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU, befürworten. Die Bürger des Landes sollen im Juni in einem Referendum über diese Frage abstimmen.

Premierminister David Cameron wirbt für einen Verbleib des Landes in der EU. Der Widerspruch zwischen Cameron und dessen Parteikollegen Johnson löse bei Investoren große Irritationen aus, erklärte der Analyst Augustin Eden von der Firma Accendo Markets. Sie kehrten deshalb dem Pfund den Rücken und flüchteten sich in den als sicherer empfundenen Dollar.

In der vergangenen Woche hatten die übrigen EU-Staaten beim jüngsten Brüsseler Gipfel Zugeständnisse an Cameron gemacht in der Hoffnung, dass Großbritannien in der Union bleibt. Cameron konnte dabei seine Kernforderungen durchsetzen - ein Mitspracherecht bei für London relevanten Entscheidungen der Eurozone und die Möglichkeit, neu zugezogenen EU-Ausländern in seinem Land bis zu vier Jahre lang Sozialleistungen zu verwehren.

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