Die New Yorker Polizei löst eine Einheit zur Verbrechensbekämpfung mit 600 Zivilpolizisten auf, denen besonders oft Gewalt im Einsatz nachgesagt wurde. "Das ist ein großer Schritt", sagte Polizeichef Dermot Shea. Die Entscheidung sei vergleichbar mit der Abschaffung des grundlosen Durchsuchens ("Stop and Frisk"), bei dem besonders häufig Schwarze brutal vernommen wurden. Die betroffenen Polizisten waren oft auf den Straßen der Millionenmetropole undercover unterwegs, Aktivisten sagten ihnen häufig aggressives Verhalten gegen Minderheiten nach.
Nach dem gewaltsamen Tod mehrerer Schwarzer durch Polizisten hatte es in den vergangenen Wochen in den USA Proteste Hunderttausender gegeben. Sie fordern ein Ende von Rassismus und Polizeigewalt, viele von ihnen skandieren immer wieder den Slogan "Defund The Police", was auf Deutsch in etwa "Entzieht der Polizei das Geld" bedeutet.
Der Bundesstaat New York hat mit mehreren neuen Gesetzen auf die Demonstrationen reagiert. Vielen Kritikern gehen die Reformen nicht weit genug, wonach beispielsweise Würgegriffe verboten und Dokumente zu Disziplinarverfahren leichter öffentlich zugänglich sein sollen.
Shea erklärte, dass der Schritt nicht als Reaktion auf die Proteste zu werten sei. Für die Betroffenen würden neue Aufgaben gefunden, beispielsweise als Ermittler und auf Nachbarschaftsstreife. Insgesamt arbeiten in New York rund 36.000 Streifenpolizisten und 19.000 Menschen in der Verwaltung der Polizei.
Quelle: ntv.de, bad/dpa
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