Berlin erklärt Türkei zum Risikogebiet

  17 Juni 2020    Gelesen: 754
Berlin erklärt Türkei zum Risikogebiet

Für fast alle EU-Länder sind die Reisewarnungen mittlerweile aufgehoben. Mehr als 130 andere Länder stehen dagegen auf einer neuen Risiko-Liste des Robert-Koch-Institutes. Ausschlaggebend ist unter anderem eine deutsche Kennzahl. Auch ein EU-Land erfüllt sie nicht.

Die Bundesregierung hat die Türkei zusammen mit 130 weiteren Ländern als Corona-Risikogebiet eingestuft. Auf der neuen Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI), die regelmäßig aktualisiert werden soll, stehen auch andere beliebte Urlaubsländer der Deutschen wie Ägypten, Thailand und Marokko.

Reisende, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben, müssen damit rechnen, dass sie bei ihrer Rückkehr 14 Tage in Quarantäne kommen. Für diese Länder ist unter anderem deswegen eine Aufhebung der immer noch für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union geltende Reisewarnung nach jetzigem Stand kaum möglich.

Vor allem die Türkei, das drittbeliebteste Urlaubsland der Deutschen nach Spanien und Italien, dringt auf eine Aufhebung dieser Reisewarnung und wirbt um deutsche Touristen. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavusoglu hatte sich vor wenigen Tagen enttäuscht über die Beibehaltung der Reisewarnung gezeigt. "Die wissenschaftlichen Gründe hinter der Entscheidung sind für uns nur schwer zu verstehen", sagte er dem "Spiegel". Alles sei vorbereitet für eine sichere Reise in die Türkei.

Reisewarnung bis 31. August

Die Bundesregierung hatte die wegen der Corona-Pandemie verhängte weltweite Reisewarnung für Touristen am Montag für 27 europäische Länder aufgehoben. Für mehr als 160 Staaten außerhalb der EU besteht sie zunächst bis zum 31. August weiter, kann aber für einzelne Länder auch vorher aufgehoben werden. Für ein Risikogebiet ist das aber kaum denkbar.

Ausschlaggebend für eine entsprechende Einstufung ist die Zahl der Neuinfektionen. Sind es mehr als insgesamt 50 auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, gilt ein Land als Risikogebiet. Aber auch wenn die Infektionszahl niedriger liegt, kann ein Land zum Risikogebiet erklärt werden - zum Beispiel bei mangelnden Testkapazitäten oder unzureichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. "Ebenso wird berücksichtigt, wenn keine verlässlichen Informationen für bestimmte Staaten vorliegen", heißt es auf der Internetseite des RKI.

Einziges EU-Land, das noch als Risikogebiet gilt, ist Schweden. Von den Ländern außerhalb der EU sind zum Beispiel Tunesien, Neuseeland und Australien nicht als Risikogebiet eingestuft.

Quelle: ntv.de, chr/dpa


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