Iran hängt 10 sunnitische Muslime in Belutschistan: Anschuldigung „Terror“
Die Hinrichtung fand an einem Morgen auf einem öffentlichen Platz statt. An welchem Tag genau sich der Akt der Tötung ereignete wurde vonseiten lokaler Medien nicht bekanntgegeben, außer dass es sich in dieser Woche ereignete.
Unter diesem Eindruck sollen Menschenrechtsorganisationen bereits einen zunehmend kritischen Fokus auf die innenpolitischen Praktiken des amtierenden und weithin als moderat geltenden Präsidenten Hassan Ruhani werfen.
Während die Religionsgruppe der Juden und Christen ihrem Glauben in Gotteshäusern frei ausleben können, beschweren sich sunnitische Aktivisten, dass Teheran ihnen ihre Gotteshäuser systematisch verbietet.
Im Iran werden laut kritischen Medien sunnitische Prediger regelmäßig denunziert, extremistische Lehren des Wahhabismus und Salafismus zu verbreiten. Damit wird das Mainstream-Sunnitentum im Land auf eine Stufe mit Extremismus und Terrorismus gleichgesetzt. Der Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ gilt dabei als idealer Vorwand, um die Sunniten Irans weiter zu marginalisieren.
Der Separatismus und Unabhängigkeitswille der mehrheitlich sunnitisch geprägten Balutschen nahm seit 2012 im Iran deutlich zu. Auch in Pakistan strebt die Minderheit mit eigener Sprache nach mehr Autonomie. Im Iran jedoch gewann der an sich ethnische Konflikt einen zunehmend konfessionellen Charakter, was nicht zuletzt am staatlich verordneten Schiitentum liegt, welches die Belutschen als Instrument zur Unterdrückung wahrnehmen.