Weitere Angaben machte Ghweil zu dem mutmaßlichen französischen Einsatz in Bengasi, der zweitgrößten Stadt des Landes, nicht. Er hatte die Offensive der Truppen der international anerkannten libyschen Regierung, die ihren Sitz in Tobruk hat, gegen islamistische Milizen in Bengasi zuvor scharf kritisiert. Die nicht anerkannte Regierung hat die teils islamistischen Milizen in Bengasi unterstützt.
Französischer Luftangriff gegen IS-Anführer Abu Nabil?
Libyen wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 von konkurrierenden Milizen beherrscht. Sie ringen neben zwei rivalisierenden Regierungen und Parlamenten in Tobruk und Tripolis um die Macht. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nutzt die Lage, um sich im Land auszubreiten.
Über den mutmaßlichen Einsatz französischer Spezialkräfte in Libyen hatte am Mittwoch erstmals die französische Tageszeitung "Le Monde" berichtet. Spezialeinheiten und Agenten des Auslandsgeheimdienstes DGSE würden in dem nordafrikanischen Krisenstaat auch verdeckt gegen den IS vorgehen. So sei ein US-Luftangriff gegen IS-Anführer Abu Nabil im November "von Paris initiiert" worden, schrieb die renommierte Zeitung.
Aus dem Umfeld des französischen Verteidigungsministers Jean-Yves Le Drian verlautete daraufhin, bei Ermittlungen solle geprüft werden, ob in dem Artikel vom Militärgeheimnis geschützte Informationen enthüllt worden seien. "Wenn es verdeckte Operationen gibt, dann ist das Ziel nicht, dass sie aufgedeckt werden, und zwar zum Schutz der Männer und der Operationen." Die Angaben des "Le Monde"-Artikels selbst wollte das Umfeld des Ministers nicht kommentieren.
Das Vorrücken der IS-Dschihadisten in Libyen bereitet dem Westen schon seit geraumer Zeit Kopfzerbrechen. Ohne ein Hilfsgesuch einer neuen libyschen Einheitsregierung wollen die westlichen Staaten aber nicht offen militärisch gegen den IS in dem Land vorgehen. In Blogs gab es aber immer wieder Berichte über die Präsenz westlicher Spezialeinheiten in Libyen.
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