Handball-Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf verzichtet in der kommenden Saison auf einen Start im Europapokal. Die Niedersachsen werden nicht an der EHF European League teilnehmen, wie der Klub bekannt gab.
"Bei realistischer Betrachtung aller Einflussfaktoren sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass die organisatorischen, gesundheitlichen und finanziellen Risiken eine Gefahr der Überbelastung für unsere gesamte Organisation bedeuten könnten", wird Geschäftsführer Eike Korsen in einer Vereinsmitteilung zitiert. Hannover-Burgdorf hätte eigentlich Mitte September in der Qualifikationsrunde in den Wettbewerb eingegriffen.
Hannover hätte die Qualifikationsrunde der EHL durchlaufen müssen. In der kommenden Saison gibt es aufgrund der Coronapandemie allerdings einen straffen Zeitplan. Das Final-Four des DHB-Pokals war auf Februar 2021 verlegt worden, Hannover kämpft dann in Hamburg um den Titel. Außerdem soll die Bundesliga am 1. Oktober mit 20 statt 18 Mannschaften starten.
Konzentration auf den nationalen Wettbewerb
"Die Gewährleistung des nationalen Spielbetriebes mit 20 Mannschaften und 38 Spielen birgt unter den aktuellen Bedingungen mehr als genug Herausforderungen und ist unser 'Brot- und Buttergeschäft'", sagte Ex-Nationalspieler und TSV-Geschäftsführer Sven-Sören Christophersen.
"Die Mannschaft ist über die Entscheidung verständlicherweise sehr enttäuscht", sagte Kapitän und Nationalspieler Fabian Böhm. "Wir hätten uns gerne auf der internationalen Bühne präsentiert, denn dafür haben wir in der letzten Saison alles gegeben und hart gearbeitet", meinte der 31-Jährige: "Unter den gegebenen Umständen und der aktuellen Gemengelage, die von viel Unsicherheit geprägt ist, ist es aus wirtschaftlicher Sicht aber die sicherste Entscheidung."
In der abgelaufenen Saison stand Hannover-Burgdorf zum Zeitpunkt des Abbruchs auf dem vierten Tabellenplatz - die beste Platzierung ihrer Bundesligageschichte.
spiegel
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