Ferrari verschärft den Krisen-Ton

  21 Juli 2020    Gelesen: 1021
  Ferrari verschärft den Krisen-Ton

Nur Platz sechs für Sebastian Vettel, der beim Formel-1-Rennen in Ungarn mit Leichtigkeit von Sieger Lewis Hamilton überrundet wird. Noch schlechter schneidet der zweite Ferrari-Fahrer Charles Leclerc ab. Bei der Scuderia blinken alle Warnlampen - Teamchef Mattia Binotto fordert Konsequenzen.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat nach den desaströsen Auftritten der Scuderia in den ersten drei Rennen der Formel-1-Saison eine schonungslose Analyse angekündigt. "Es könnte notwendig sein, unsere Organisation zu überprüfen, um unsere Arbeitsmethoden dort zu verbessern und zu stärken, wo der Bedarf am größten ist", sagte der 50-Jährige laut ferrari.com. Allerdings müsse man zunächst "als Team die Dynamik verstehen, die zu dieser Situation geführt hat."

Nach nur einem Podestplatz durch Charles Leclerc beim Saisonauftakt in Österreich sowie den Rängen sechs durch Sebastian Vettel und elf durch Leclerc beim Großen Preis von Ungarn am Sonntag sei jedoch "klar, dass wir in einer schlechteren Verfassung sind, als wir erwartet hatten. Wir müssen unverzüglich reagieren." Beide Fahrer waren von Sieger Lewis Hamilton im Mercedes während des Rennens in Budapest mit Leichtigkeit überrundet worden.

Ingenieur Binotto, bis Ende 2018 Technikchef des erfolgreichsten Teams der Formel-1-Geschichte, präzisierte: "Das gesamte Autoprojekt muss überarbeitet werden, wobei die derzeit durch das Reglement auferlegten Grenzen berücksichtigt werden müssen." Er sei sich "sehr wohl bewusst, dass es in der Formel 1 keinen Zauberstab gibt, aber wir müssen einen Gang höher schalten, um die Dinge kurz- und langfristig zu wenden", erklärte der Italiener, der zunehmend selbst in der Kritik steht.

Mit personellen Konsequenzen ist aber wohl zumindest kurzfristig nicht zu rechnen. Er habe "Vertrauen in die Menschen, die in der sportlichen Leitung arbeiten: Wir haben einen langen Prozess begonnen, der zu einem weiteren Siegeszyklus führen sollte. Es wird eine Weile dauern, aber das ganze Unternehmen versteht und unterstützt diese Vision", sagte Binotto und setzte giftig hinzu: "Ich finde es amüsant, einige Geschichten zu lesen, die die Runde machen: Nicht durch Entlassung von Mitarbeitern macht man ein Auto schneller."

Quelle: ntv.de, ara/sid


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