Zwei umkämpfte Partien, zwei Aufholjagden ohne Happy-End. Die Halbfinalpartien beim World Matchplay vor leeren Rängen in Milton Keynes hatten einiges gemeinsam. Am Ende setzen sich mit Gary Anderson und Dimitri Van den Bergh die Akteure durch, die einen guten Start erwischt hatten. Ihre Gegner Michael Smith und Glen Durrant müssen trotz beeindruckender Aufholjagden weiter auf ihren ersten großen Titel bei der Profidartorganisation PDC warten.
Im ersten Halbfinale zwischen Anderson und Smith erwischte der schottische Altmeister den klar besseren Start: Mit einem 4:1-Vorsprung ging es für Anderson in die erste Pause. Im weiteren Verlauf erhöhte der "Flying Scotsman" sogar auf 8:3. Doch dann setzte Michael Smith zur Aufholjagd an und das Drama nahm seinen Lauf. Nach einem Zwischenspurt des "Bully Boy" zum 9:9-Ausgleich, diktierte plötzlich wieder Anderson das Spiel. Der Weltmeister von 2015 und 2016 schnappte sich fünf Legs in Folge und sah erneut wie der sichere Sieger aus - 14:9. Doch Smith steckte nicht auf, egalisierte erneut - 14:14.
Anderson trotz Finaleinzug unzufrieden
Und der Lauf ging sogar noch weiter. Weil Anderson vier Darts am Doppel vorbei warf, ging Smith beim Stand von 15:14 zum ersten Mal in Führung. Doch im folgenden Leg verfehlte der 29-Jährige Engländer das Bulls-Eye. Sein ehemaliger Mentor und Manager meldete sich mit einem High-Finish zum 15:15 zurück und beim Stand von 16:16 ging es schließlich in die Verlängerung. In dieser sicherte sich Anderson als erster zwei Legs in Folge - 18.16.
"Ich will wieder dahin kommen, wo ich einmal war. Aber im Moment funktioniert das noch nicht. Ich spiele nicht ansatzweise das, was ich spielen sollte", äußerte sich Anderson trotz des Finaleinzugs selbstkritisch. In der Tat spielt der Schotte kein herausragendes Turnier - und steht trotzdem im Endspiel um umgerechnet etwa 165.000 Euro Preisgeld. "Das Matchplay ein zweites Mal zu gewinnen, wäre fantastisch", so Anderson.
Van den Bergh: "Turniersieg wäre keine Überraschung"
Die letzte Hürde auf dem Weg zum zweiten Matchplay-Titel nach 2018 heißt überraschend Dimitri Van den Bergh. Der 26 Jahre junge Belgier setzte sich in einem ebenfalls dramatischen Halbfinale gegen Glen Durrant durch. Van den Bergh hatte genau wie Anderson einen starken Start hingelegt, lag bereits mit 9:5 und 12:8 in Führung, ehe "Duzza" zur Aufholjagd ansetzte. Der 49-Jährige Engländer kam zurück in die Partie und führte plötzlich mit 14:13. Van den Bergh ließ sich davon jedoch nicht beirren, spielte hochkonzentriert weiter und durfte am Ende einen 17:15-Sieg bejubeln.
Damit klettert der Belgier zum ersten Mal in seiner Karriere auf Platz 16 in der Weltrangliste. Gewinnt der "Dreammaker" auch das Finale, geht es sogar bis auf Platz zwölf hoch. "Ich bin nicht ohne Grund im Finale, jetzt will ich es auch gewinnen. Und wenn ich das schaffe, wäre das keine Überraschung. Ich muss von Anfang bis Ende eine Topleistung bringen. Aber der schnelle Rhythmus von Gary liegt mir. Ich habe eine große Chance, einer der Sieger zu werden, an die sich jeder erinnert."
Quelle: ntv.de
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