Der Containerterminal im Hafen von Beirut ist nach den verheerenden Explosionen offenbar wieder in Betrieb. Das hat das deutsche Logistikunternehmen Hapag-Lloyd in einem Kundenbrief mitgeteilt. "Wir sind froh, sie darüber informieren zu können, dass der Containerterminal nur einen geringen Schaden genommen hat und wieder den Betrieb aufnehmen konnte", heißt es dort. Die französische Reederei CMA CGM bestätigte ebenfalls, dass ihre Schiffe den Hafen bereits wieder anlaufen.
Vergangene Woche waren nach Regierungsangaben 2750 Tonnen Ammoniumnitrat explodiert, das jahrelang ungesichert gelagert worden war. Durch die Druckwelle wurden zahlreiche Gebäude im Umfeld des Hafens zerstört. Weil der Libanon einen Großteil seiner Waren importiert, hatte man Versorgungsengpässe befürchtet. Vor der Wiedereröffnung wurden Schiffe nach Tripoli und in andere Häfen in der Region umgeleitet.
Beirut gedenkt der Opfer der Katastrophe
Die Gegend um den zerstörten Hafen war am Dienstag auch Schauplatz einer Trauerfeier der Bewohner Beiruts geworden. Zum Explosionszeitpunkt um 18.08 Uhr erklangen Glockengeläut und Gebetsrufe von den Moscheen. In der Nähe des Hafens versammelten sich Hunderte weiß gekleidete Menschen. Viele trugen Plakate mit den Namen ihrer bei dem Unglück getöteten Angehörigen und Freunde.
Auf einer großen Leinwand waren Videos der Explosionen und von in Panik fliehenden Menschen zu sehen. "Wir werden nicht trauern, wir werden kein Schwarz tragen, bis wir alle zu Grabe getragen haben, die an der Macht sind", sagte ein Redner. Durch die Katastrophe waren mehr als 170 Menschen getötet und Tausende verletzt worden. Der Sachschaden geht in die Milliarden.
Heiko Maas reist nach Beirut
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) will am Mittwoch nach Beirut reisen, um sich ein eigenes Bild der Zerstörung zu machen. Als Reaktion auf die Explosionskatastrophe und darauffolgende regierungskritische Proteste hatte der libanesische Ministerpräsident Hassan Diab am Montag den Rücktritt seines gesamten Kabinetts angekündigt.
spiegel
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