Die in der Nordsee im Bereich Außenelbe gesunkene frühere deutsche Admiral's-Cup-Siegerjacht "Rubin" ist geborgen worden. Am Donnerstagabend habe sie Cuxhaven erreicht, teilte das Bergungsunternehmen Otto Wulf mit. Das Schiff war mit einem Sonar in 18 Metern Tiefe lokalisiert und dann mit einem Kran gehoben worden.
Die 15-Meter-Jacht, die inzwischen den Namen "Sharki" trägt, war am späten Dienstagabend mit sieben polnischen Seglern an Bord gesunken. Die Wasserschutzpolizei will jetzt prüfen, ob das Boot, wie vom Skipper geschildert, mit einer Fahrwassertonne kollidiert und dann untergegangen war. Unplausibel ist die Erklärung nicht: In der Außenelbe ist die Strömung stark, schon viele Elbsegler haben auf dem Weg in die Nordsee eine Tonne gerammt - selten allerdings mit solch gravierenden Folgen.
Die Segler, vier Männer und drei Frauen, hatten sich noch rechtzeitig auf eine Rettungsinsel flüchten können. Eine Seglerin funkte Mayday und alarmierte die Seenotretter von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Die von ihr angegebene Position der Jacht befand sich fünf Seemeilen vor Cuxhaven. Bremen Rescue, die Einsatzzentrale der Seenotretter, informierte umliegende Schiffe und erhielt Rückmeldung von einem belgischen Frachter mit Sichtkontakt zu der havarierten Jacht. Der Frachter blieb bis zum Eintreffen der Retter gegen 23.30 Uhr in der Nähe. Alle Segler wurden unversehrt von dem Seenotrettungskreuzer "Anneliese Kramer" abgeborgen. Die Jacht war auf dem Weg vom Nord-Ostsee-Kanal nach Helgoland.
Bei der gesunkenen Segel-Jacht mit dem Heimathafen Stettin (Polen) handelt es sich um die frühere "Rubin", die berühmte Jacht von Hans-Otto Schümann, Hochseesegler aus Hamburg und langjähriger Präsident des Deutschen Segler-Verbandes. Der 2014 verstorbene Schümann hatte mit dem Schiff 1973 am "Admiral's Cup" teilgenommen, der lange Zeit als inoffizielle Weltmeisterschaft der Seesegler galt. Das deutsche Team, zu dem außer der "Rubin" noch die Jachten "Saudade" und "Carina III" zählten, holte damals überraschend den Sieg in der Regatta-Serie, die bis dahin nur Briten und Amerikaner gewonnen hatten.
spiegel
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