Spahn: „Verantwortungsvolles Verhalten im Urlaub!“

  15 Auqust 2020    Gelesen: 841
Spahn: „Verantwortungsvolles Verhalten im Urlaub!“

Bundesgesundheitsminister Spahn hat die Reisewarnung der Bundesregierung für Spanien und die Balearen gegen Kritik verteidigt. Es handle sich nicht um ein Verbot, aber um die – Zitat – klare Ansage: Wer aus dem Spanienurlaub komme, müsse in Quarantäne.

Dies gelte, solange kein klares Testergebnis vorliege, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“. Der Gesundheitsminister betonte, Partyurlaub sei in dieser Pandemie unverantwortlich. „Und wer trotz der Warnung nach Spanien fährt, sollte sich und andere auch im Urlaub schützen.“ Er wisse, was diese Entscheidung der Regierung für viele Urlauber, für Reisebüros oder auch für Spanien bedeutet, sagte Spahn weiter. „Aber leider steigen die Infektionszahlen dort stark, zu stark.“

Allein auf den Balearen sind nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes zurzeit rund 30.000 Pauschaltouristen im Urlaub. Mit geschätzt mehr als 90 Prozent dürften die meisten von ihnen auf Mallorca Urlaub machen. Für sie gelte bezüglich möglicher Stornierungen die Fürsorgepflicht des Veranstalters, sagte Verbandssprecher Schäfer im Deutschlandfunk. Der Gesundheitsschutz habe Vorrang. Die Reisebranche erlebt nach seinen Worten ihre bislang schwerste Krise. Der Umsatz sei zwischen März und August um 20 Milliarden Euro eingebrochen. Vor diesem Hintergrund sei mehr staatliche Unterstützung notwendig wie etwa eine Verlängerung der Übergangshilfen.

Reiseverband: Alle Reiseveranstalter werden absagen

Es gebe es noch keinen Überblick darüber, wie viele Urlauber in den nächsten Tagen vorzeitig abreisen wollten. Gäste, die bei Tui gebucht haben, können entweder ihren planmäßigen Rückflug in den nächsten sieben Tagen antreten oder auf ein früheres Datum umbuchen. Nach Angaben des DRV werden alle Reiseveranstalter in den kommenden Tagen geplante Reisen zu den von der Reisewarnung betroffenen Zielen absagen. Das gehört zum Standardverfahren nach einer Reisewarnung, die Pauschaltouristen eine kostenlose Kündigung des Reisevertrages ermöglicht. Die Tui hatte bereits gestern Abend angekündigt, ab dem heutigen Samstag alle Pauschalreisen nach Spanien mit Ausnahme der Kanaren zu streichen.

Für das spanische Festland und die Balearen gilt wegen der gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen seit gestern Abend eine offizielle Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Ausgenommen sind die Kanarischen Inseln.

 


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