Das sind die Risikogebiete in der EU

  18 Auqust 2020    Gelesen: 885
Das sind die Risikogebiete in der EU

Die Urlaubssaison ist noch nicht vorbei und immer mehr Länder kommen auf die Liste der Reise-Risikogebiete. Urlauber aus diesen Gebieten müssen sich in Deutschland einem Corona-Test unterziehen, bei anderen Ländern bleibt einem das erspart. Welche Orte in der EU gelten als Risikogebiete und was gibt es für Reisende dort zu beachten? Ein Überblick:

Spanien - Reisewarnung:

Urlauber aus der EU und den Schengenstaaten dürfen weiter nach Spanien einreisen. Wegen wieder gestiegener Corona-Zahlen hat Deutschland das Land mit Ausnahme der Kanaren jedoch zum Risikogebiet erklärt, inklusive der beliebten Ferieninsel Mallorca. Reiseveranstalter sagten daraufhin Pauschalreisen nach Mallorca und andere Regionen ab und boten Urlaubern einen vorzeitigen Rückflug an. Reise-Rückkehrer müssen sich bereits seit einigen Wochen beim Gesundheitsamt melden. Zudem gibt es eine Testpflicht bei der Heimkehr. Wer trotzdem noch nach Spanien will, sollte beachten, dass man vor der Reise ein Online-Formular ausfüllen sollte und dann einen QR-Code erhält, der bei der Einreise per Flugzeug vorzuweisen ist.

Im Land selbst gelten strenge Corona-Regeln wie etwa Maskenpflicht nicht nur in geschlossenen öffentlichen Räumen, sondern auch im Freien, Abstandsregeln sowie Beschränkungen der Gästezahlen in Restaurants und anderen Einrichtungen. Zudem gilt ein Rauchverbot im Freien, wenn der Sicherheitsabstand zu Fremden nicht eingehalten werden kann. Ein Nachtleben gibt es praktisch kaum noch, nachdem Clubs, Diskotheken und andere Lokale schließen mussten. Manche kleinere Gebiete in Kastilien-León und Murcia sind wegen lokaler Ausbrüche abgeriegelt. Die Pandemie sei aber im ganzen Land weiter im Griff, versichert die Zentralregierung in Madrid.

Luxemburg - Reisewarnung:

Das Auswärtige Amt warnt wegen der hohen Infektionszahlen aktuell vor "nicht notwendigen, insbesondere touristischen Reisen" nach Luxemburg, weil das Land die "Neuinfiziertenzahl von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner kumulativ in den letzten sieben Tagen überschreitet". An den Grenzen zum Großherzogtum gibt es keine Kontrollen und keine Einreisebeschränkungen. Maskenpflicht gibt es unter anderem im öffentlichen Nahverkehr. In Geschäften und öffentlichen Einrichtungen muss zudem ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. In manchen Bereichen gelten unter Umständen noch strengere Bestimmungen.

Serbien - Reisewarnung:

Serbien gilt in der EU als Risikoland. Deutsche oder in Deutschland ansässige Personen, die aus Serbien nach Deutschland zurückkehren, müssen in Quarantäne. Zudem hat Serbien wegen steigender Corona-Fälle die Reisefreiheit eingeschränkt. Wer aus Kroatien, Nordmazedonien, Bulgarien und Rumänien einreisen will, muss künftig einen Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorlegen. Für Reisende aus Deutschland bedeutet das, dass sie weiterhin ohne Einschränkungen nach Serbien fliegen oder mit dem Auto über Ungarn fahren können. Für die Einreise mit dem Auto über Kroatien ist nun jedoch ein Test erforderlich.

Belgien - teilweise Reisewarnung:

Wegen eines deutlichen Anstiegs von Corona-Fällen - zuletzt waren es durchschnittlich rund 600 pro Tag - warnt das Auswärtige Amt vor touristischen Reisen in die Region Antwerpen. Dort gilt zudem eine besonders strenge Maskenpflicht, eine nächtliche Ausgangssperre und ein nächtliches Verkaufsverbot für Alkohol. Touristen aus Deutschland können zwar problemlos nach Belgien einreisen, am Flughafen Brüssel wird allerdings mit Wärmekameras die Temperatur aller Passagiere gemessen. Bei mehr als 38 Grad kann die Einreise verweigert werden. Wegen stark steigender Corona-Infektionen muss in der belgischen Hauptstadt Brüssel überall in der Öffentlichkeit ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die angrenzende Provinz Flämisch-Brabant beschloss ebenfalls eine generelle Maskenpflicht. Im Rest von Belgien gilt die Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen mit viel Publikum sowie in Bussen und Bahnen, Museen und Geschäften. Einkaufen gehen darf man nur noch alleine und für maximal 30 Minuten. An der Nordseeküste müssen sich Urlauber und Einheimische für Strandbesuche teils vorher anmelden.

Türkei - teilweise Reisewarnung:

Die Bundesregierung hat kürzlich die Reisewarnung für die wichtigsten Urlaubsgebiete in der Türkei aufgehoben - und zwar für die Provinzen Aydin, Izmir, Mugla und Antalya. Für den Rest des Landes gilt die Reisewarnung voraussichtlich weiter bis zum 31. August. Alle, die aus der Türkei nach Deutschland zurückreisen, müssen bei der Ausreise einen negativen Corona-Testnachweis vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Begründet wurde die teilweise Aufhebung mit der relativ niedrigen Zahl von Neuinfektionen in diesen Gebieten und dem "speziellen Tourismus- und Hygienekonzept", das die türkische Regierung entwickelt hat. Mit Blick auf das ganze Land sind die täglichen Fallzahlen allerdings kürzlich wieder gestiegen. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige für das Land.

Bulgarien - teilweise Reisewarnung:

Das Auswärtige Amt warnt vor touristischen Reisen in einige Regionen Bulgariens, darunter die Touristenhochburg Warna mit dem bei deutschen Party-Touristen beliebten Urlaubsort Goldstrand. Daneben sind Blagoewgrad und Dobritsch betroffen. Viele große Hotels in den Badeorten am Schwarzen Meer sind ohnehin noch geschlossen, weil es ungewiss ist, mit wie vielen Gästen sie rechnen können. Wegen schnell steigender Fallzahlen sind Mund-Nasen-Masken in gemeinschaftlich genutzten geschlossenen Räumen wieder Pflicht - etwa in Supermärkten, Apotheken, Behörden und Kirchen. Nachtlokale dürfen auch die Innenbereiche öffnen, allerdings auch dort bei einer Platzbesetzung von einem Gast pro Quadratmeter.

Rumänien - teilweise Reisewarnung:

Die Teil-Reisewarnung für Rumänien wurden zuletzt weiter ausgeweitet: Zu den Risikozonen gehören jetzt auch die Hauptstadt Bukarest, das bei Touristen beliebte siebenbürgische Brasov (Kronstadt) sowie 16 weitere von insgesamt 41 Verwaltungsbezirken Rumäniens. Nicht betroffen davon sind bislang die Schwarzmeer-Strände. Jederzeit können einzelne Ortschaften kurzfristig zum Infektionsherd erklärt und gesperrt werden. Eine prinzipielle Quarantänepflicht für Einreisende gibt es nicht. In geschlossenen öffentlichen Räumen gilt Maskenpflicht, in manchen Orten auch im Freien. Zudem gibt es eine Distanzpflicht in der Gastronomie, an den Stränden und bei Veranstaltungen im Freien. Rückkehrer sind in Deutschland zu einem Corona-Test und gegebenenfalls zu Quarantäne verpflichtet.

Irland - von Reisen wird abgeraten:

Ein Spezialfall stellt Irland dar. Von nicht notwendigen, touristischen Reisen wird derzeit vor dem Hintergrund geltender Quarantäneregelungen abgeraten. Wer nach Irland reist, muss mit verstärkten Einreisekontrollen und gegebenenfalls Einreisesperren rechnen. Zusätzlich ist für die irischen Behörden verpflichtend ein Formular (Public Health Passenger Locator Form) mit Angabe von Name, Telefonnummer und der Wohnadresse in Irland auszufüllen, an der man sich die nächsten 14 Tage in Selbstisolation aufhalten wird. Verstöße gegen die Ausfüllpflicht (auch Falschangaben) können mit einer Geldstrafe von 2500 Euro oder einer Freiheitsstrafe von bis zu 6 Monaten geahndet werden.

Quelle: ntv.de, vmi mit dpa


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